WÜRZBURG. Drei Tage nach dem Messerangriff in Würzburg, bei dem ein Flüchtling drei Frauen tötete und weitere Menschen verletzte, verdichten sich die Hinweise auf ein islamistisches Motiv. „Es spricht hier einiges dafür, daß es sich um islamistischen Terror handeln könnte“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der Bild-Zeitung.
So sei bei der Durchsuchung der Obdachlosenunterkunft, in der der Somalier lebte, Material gefunden worden, daß den Islamismusverdacht unterstütze. Herrmann hatte bereits am Freitag abend Zeugenaussagen bestätigt, wonach der Angreifer während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen habe. Nach seiner Festnahme sagte der Asylbewerber demnach, er habe seinen Beitrag zum „Dschihad“ geleistet.
Zugleich wies Herrmann auf die psychischen Probleme des Afrikaners hin und fragte, welche Rolle diese für die Tat gespielt haben könnten. „Ist das wirklich ein islamistischer Terroranschlag? Ist die psychiatrische Störung im Vordergrund? Verbindet sich beides in schrecklicher Weise?“
Würzburgs Oberbürgermeister warnt vor Pauschaulurteilen
Der 24jähriger Flüchtling war schon vor der Messerattacke polizeibekannt. Wegen psychischer Probleme war er bereits in eine Klinik eingewiesen worden.
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) warnte unterdessen in einem Offenen Brief vor Pauschalurteilen gegen Flüchtlinge. „Die Verbrechen Einzelner sind aber niemals auf Bevölkerungsgruppen, Religionen, Staatsangehörigkeiten zurückzuführen.“ (ag)