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Alter weißer Mann: Jean Pütz liest dem Klimaretter-Nachwuchs die Leviten

Alter weißer Mann: Jean Pütz liest dem Klimaretter-Nachwuchs die Leviten

Alter weißer Mann: Jean Pütz liest dem Klimaretter-Nachwuchs die Leviten

Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz räumt mit Hirngespinsten zur Energiepolitik auf Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz räumt mit Hirngespinsten zur Energiepolitik auf Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz räumt mit Hirngespinsten zur Energiepolitik auf Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Alter weißer Mann
 

Jean Pütz liest dem Klimaretter-Nachwuchs die Leviten

Jean Pütz ist nicht nur als Moderator bekannt, sondern auch ein Fachmann für Umwelt- und Technikfragen. Als solcher knüpft er sich die Hirngespinste rund um die Themen Energieeinsparung und Elektroautos vor. Festhalten und anschnallen, liebe Grüne, das wird ungemütlich. Ein Kommentar.
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Es gibt sie noch: deutsche Prominente, die nicht grün sind – oder zumindest nicht die Grünen wählen. Während viele Stars und Sternchen der hiesigen Kultur- und Medienlandschaft in den vergangenen Wochen und Monaten kräftig die Trommel für Annalena Baerbock rührten, hat sich nun einer zu Wort gemeldet, der die infantile Ideenwelt der Ökosozialisten äußerst kritisch sieht.

Natürlich handelt es sich dabei um einen „alten weißen Mann“. Jean Pütz, das markante Urgestein des aktuell so „bunten“ und hoch gehypten Genres des Wissenschaftsjournalismus, hat in einem Welt-Interview anläßlich seines 85. Geburtstags kräftig gegen die Lieblingspartei vieler seiner jungen Kollegen ausgeteilt.

Deren vermeintlich klimafreundliche Forderung nach Abschaffung des Verbrennungsmotors nennt der deutsch-luxemburgische Fernsehmoderator „stümperhaft und populistisch“. Pütz kritisiert die derzeit im politisch-gesellschaftlichen Mainstream verbreitete Fokussierung auf die Elektromobilität und hält dagegen: „Verbrennungsmotoren können uns sogar helfen, die Klimaziele zu erreichen.“ Vor allem der Energieverbrauch von Häusern ließe sich durch die von den Grünen so verteufelte Technik deutlich reduzieren.

Der Pragmatiker Pütz setzt auf ein eigenes Kraftwerk

Dem verdutzten Fragesteller von der Zeitung, die wie kaum eine andere die Anpassung an den linksgrünen Zeitgeist veranschaulicht, erklärt der studierte Physiker: „Wenn man im Keller mit einem kleinen Verbrennungsmotor elektrische Energie erzeugt und dabei die Abwärme zum Heizen und zur Warmwassererzeugung nutzt, dann spart man sehr viel Energie und CO2 ein.“ Er selbst nutze zuhause schon lange ein mit Erdgas angetriebenes Kleinheiz-Kraftwerk, das neben Wärme zum Heizen auch 5,5 Kilowatt Strom erzeuge.

„Typisch Boomer!“, würden so selbstherrliche Figuren wie Luisa Neubauer oder Greta Thunberg sagen, die sich selbst für die Stimmen der schlausten Generation aller Zeiten halten. Dabei steht Pütz der Grundidee einer energiepolitischen Wende durchaus offen gegenüber. Auf dem Dach habe er Solarzellen und Systeme zur solaren Warmwassererzeugung. „Eine gute Isolierung des Hauses trägt dazu bei, daß ich extrem wenig Energie zum Heizen benötige“, so der 85jährige Pragmatiker, der viele Jahre lang die WDR-Sendung „Hobbythek“ moderierte.

Auch das Elektro-Auto sieht der „Boomer“ zumindest in der Theorie positiv. Die von den Grünen geforderte Abschaffung des Verbrennungsmotors führe aber in eine Sackgasse.

Pütz geht ins Detail

Dem Elektroauto gehöre „in der Tat die Zukunft, aber nicht dem Elektroauto, wie es heute von Tesla und anderen konzipiert wird“. Pütz kritisiert dabei vor allem die schweren Batterien, mit dem das von vielen nahezu kultisch verehrte neue Fahrzeug ausgestattet ist. „Das ist so, als würde man noch sechs weitere Fahrgäste in seinem Auto mitnehmen.“ Dies sei nicht nur energetisch ein Problem. Je schwerer ein Auto ist, umso größer ist auch der Abrieb der Reifen.

Da gibt es einen linearen Zusammenhang – also doppeltes Gewicht gleich doppelter Abrieb. Bis zu diesem Punkt werden Greta, Luisa, Annalena und Co. ihm inhaltlich und intellektuell vielleicht gerade noch folgen können.

Dann aber geht das Gründungsmitglied der Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK) ans Eingemachte. Dahin, wo es für die kindlich, naiven Kurzdenker meistens anfängt, wehzutun: „In den Reifen steckt aber nicht nur Gummi, sondern auch Plastik. Mit dem Abrieb gelangt Feinstaub in die Umwelt und damit Mikroplastik. Dieser Aspekt wird von den Grünen gerne ignoriert.“

Pütz zerstört die grünen Traumschlösser

Ein großer SUV mit schweren Batterien an Bord sei eine „Unverschämtheit“, findet der Moderator und trifft damit mitten ins Herz der grünen Öko-Muttis auf den Parkplätzen der Bio-Supermärkte dieser klimabewußten Republik. „Das entscheidende Argument gegen eine flächendeckende Einführung von Elektroautos ist aber, daß man in Deutschland niemals so viel elektrische Energie erzeugen kann, um damit alle Kraftfahrzeuge zu betreiben – und nachhaltig schon gar nicht“.

Der Wissenschafts-Veteran weist darauf hin, daß wir heute rund 80 Prozent unserer Primärenergie aus dem Ausland importieren. Ein von Energieimporten unabhängiges Deutschland sei somit eine Illusion. „Wenn man nur die Hälfte der heutigen Elektroautos gleichzeitig ans Stromnetz hängen würde, bräche es zusammen. Mein Eindruck ist, daß Annalena Baerbock den Unterschied zwischen Primärenergie und elektrischer Energie nicht kennt. Wunschdenken allein reicht nicht.“ Bäm! Das sollte gesessen haben.

Der Strom für Elektro-Motoren sollte an Bord mit Verbrennungsmotoren aus synthetischen Treibstoffen erzeugt werden. „Das wäre CO2-neutral, die Autos wären viel leichter und insbesondere viel preiswerter.“ Wobei sein Verweis auf die Hunderttausenden Arbeitsplätze, die ein Verbot von Verbrennungsmotoren in Deutschland vernichten würde, bei Luisa Neubauer und all den anderen Anhängern der „Fridays for Future“-Bewegung wohl allenfalls ein gleichgültiges Achselzucken auslösen dürfte.

Palmer geht den Autofahrern ans Geld

Die Grünen selbst wollen die CO2-neutrale und feinstaubarme Zukunft derweil weiterhin sofort mit der Brechstange einleiten. Sie setzten dabei auf die Mittel, die sie kennen: Zwang und Repression. Der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, von einigen Liberalen und Konservativen durchaus verehrt, hat gerade erst beschlossen, daß seine Stadt die erste sein soll, in der die Parkgebühren drastisch erhöht werden.

Halter eines normalen Wagens sollen für einen Anwohnerparkausweis in seinem Hoheitsgebiet ab dem kommenden Jahr 120 Euro zahlen. Fahrer schwerer Wagen, sogenannter SUVs, sollen gleich mit bis zu 180 Euro zur Kasse gebeten werden. Möglich macht das die Abschaffung der bundesweiten Deckelung der Parkgebühren.

Ursprünglich wollte Palmer übrigens sogar doppelt so hohe Parkgebühren einführen, scheiterte damit jedoch am Gemeinderat. Auf Facebook schrieb der grüne Stadtfürst zur Gebührenerhöhung: „Subventionen für Autos müssen einfach aufhören.“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der andere vermeintliche Konservative bei den Grünen, stimmte ein: „Das zeigt, daß Oberbürgermeister Palmer bei vielen Dingen mutig vorangeht und dafür Mehrheiten bekommt.“ Kretschmann hofft, sein Parteifreund Palmer werde mit der Erhöhung der Parkgebühren einen „Trend“ setzen. Man kann sich die Vorfreude auf künftige Einnahmen beim grünen Landesvater bildlich vorstellen.

Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz räumt mit Hirngespinsten zur Energiepolitik auf Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
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