BERLIN. Die scheidende Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat deutsche Medien für ihren Rücktritt mitverantwortlich gemacht. „Die mediale Fokussierung auf meine Person läßt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu“, teilte sie laut der Nachrichtenagentur dpa am Montag mit. Deshalb habe sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um ihre Entlassung gebeten.
🔴 #Lambrecht erklärt Rücktritt @BR24 pic.twitter.com/xpqEk7dxJ8
— Björn Dake (@bjdake) January 16, 2023
Lambrecht stand immer wieder in der Kritik
Lambrecht stand in den vergangenen Monaten wegen verschiedener Fehltritte tatsächlich immer wieder in der Kritik. Zuletzt sorgte die Politikerin mit einer Silvesteransprache für Irritation, in der sie vor lauter Feuerwerkskulisse über den Krieg in der Ukraine sprach. Das Video fand in den sozialen Medien eine virale Verbreitung.
This is so unbearably tone-deaf. “There is war in Europe” – so I am standing in the middle of new year’s fireworks going off. Boom.
“There is war in Europe … for me this meant meeting some great people”.
Have they lost their mind in Berlin? pic.twitter.com/mkjxJwhgPx
— Ulrike Franke (@RikeFranke) January 1, 2023
Außerdem erntete die Politikerin Spott, als sie kurz nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine verkündete, dem Land zur Unterstützung 5.000 Helme zu schicken. Auch ihre Entscheidung, ihren Sohn in einem Helikopter der Bundeswehr mit in den Urlaub auf Sylt zu nehmen, sorgte für Kritik. Parteikollegen wie Bundeskanzler Scholz oder SPD-Parteichefin Saskia Esken hatten sich bis zuletzt vor ihre Kollegin gestellt. (fw)