BERLIN. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Sonntag eine Windkraftoffensive angekündigt. Dagegen regt sich nun Widerstand beim Koalitionspartner FDP. Wer zusätzliche Windkrafträder baue, „aber keine Speicher hat, der löst kein Problem, der verschlimmert die bestehenden“, kritisierte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) gegenüber Bild das Vorhaben.
Kanzler Scholz äußerte zuvor gegenüber der Bild am Sonntag, bis 2030 zu den bestehenden 28.000 Windkrafträdern weitere 10.000 bauen zu wollen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) machte zuvor durch die Ankündigung von Notverordnungen den Weg für die Windkraft-Offensive frei, wodurch bei künftigen Bauvorhaben sowohl der Umweltschutz als auch die Bürgerbeteiligung wegfallen würde.
FDP befürchtet steigende Stromkosten
Diese rot-grünen Pläne stießen auch bei der FDP auf Kritik. Der Energie-Experte der Partei, Michael Kruse, warnte vor weiteren Preissteigerungen. Habeck mache mit diesen Plänen „erneuerbaren Strom nur teurer“, zitierte ihn die Bild-Zeitung. Bereits jetzt müßten „Hunderte Millionen Euro für Geisterstrom ausgegeben“ werden, der von Windkrafträdern erzeugt, aber nicht sinnvoll genutzt werden könne. „In Zukunft wird das noch viel mehr.“
Bereits in der Vergangenheit rumorte es in Sachen Energiepolitik mehrfach zwischen den Koalitionspartnern Grünen und FDP. Während die Grünen für ein zügiges Abschalten der beiden verbliebenen deutschen Atomkraftwerke sind und nur widerwillig einer Laufzeitverlängerung bis April zustimmten, wollten die Freien Demokraten diese weiter im Betrieb halten. (JF)