HAMBURG. Das Magnus-Hirschfeld-Zentrum hat die Errichtung eines Denkmals für die Opfer sexueller Diskriminierung in Hamburg gefordert. „Wir haben in Deutschland immer noch eine sehr stark wirkende Zwei-Geschlechter-Norm: Es gibt Männer, es gibt Frauen, das wird bei der Geburt festgestellt und das bleibt auch so. Wer davon abweicht, ist irgendwie ein Störfaktor“, sagte die Sprecherin der Beratungsstelle für Homosexuelle, Wiebke Fuchs, dem NDR.
Als möglicher Standort in der Hansestadt seien unter anderem der Alte Elbpark unterhalb des Bismarck-Denkmals und der Park „Planten un Blomen“ im Gespräch. Der rot-grüne Senat habe bereits Mittel zugesagt. Im September solle das Thema während eines Workshops weiter vertieft werden.
Bismarckdenkmal gerät ins Visier
Der Historiker Gottfried Lorenz plädierte für die Errichtung eines solchen Erinnerungsortes. „Wir sollten uns gemeinsam ein queeres Denkmal schaffen, was gut sichtbar ist für Bürger Hamburgs, um auf das Thema hinzuweisen und auch zu zeigen: Wir stehen dahinter, auch als Stadt, um so auch eine Selbstverständlichkeit zu schaffen.“
Anfang Juli hatte der Pastor und ehemalige Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie in Hamburg, Ulrich Hentschel, hat vorgeschlagen, den Kopf des Bismarckdenkmals in der Hansestadt zu entfernen. Die Statue des ersten Reichskanzlers war durch die „Black Lives Matter“-Bewegung und den Bildersturm gegen Denkmäler zur Kolonialzeit ins Visier geraten. (ag)