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Empörung über „hart, aber fair“: ARD-Moderator Klamroth lenkt von sexueller Belästigung ab

Empörung über „hart, aber fair“: ARD-Moderator Klamroth lenkt von sexueller Belästigung ab

Empörung über „hart, aber fair“: ARD-Moderator Klamroth lenkt von sexueller Belästigung ab

Louis Klamroth moderiert die Sendung "hart, aber fair".
Louis Klamroth moderiert die Sendung "hart, aber fair".
Louis Klamroth in der ARD-Talkshow ‚hart aber fair‘: Hat er angemessen auf eine Aussage zu sexueller Belästigung reagiert? Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Thomas Bartilla/Geisler-Fotopres
Empörung über „hart, aber fair“
 

ARD-Moderator Klamroth lenkt von sexueller Belästigung ab

Sexuelle Belästigung ist ein Thema, das die Menschen bewegt und für viele Frauen eine leidvolle Erfahrung. Doch ARD-Moderator Louis Klamroth bagatellisiert derartige Berichte einer Frau. Das empört viele.
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BERLIN. ARD-Moderator Louis Klamroth hat mit einer Äußerung zu sexueller Belästigung eine Empörungswelle auf sich gezogen. Er relativierte in seiner Sendung „hart aber fair“ Belästigungserfahrungen einer Politikerin, von denen diese berichtete.

Die stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende der CDU in Solms, Lisa Schäfer, erzählte in der Diskussionsrunde über ihre eigenen Erlebnisse mit verbaler Belästigung. Sie habe viele Freundinnen, denen es genauso gehe.

Körperlich sei die 23jährige noch nie belästigt worden. Dafür aber verbal: „Ich empfinde es als unangenehm, wenn ich durch Brennpunktstraßen in größeren Städten laufe und mir junge Männer, deren Sprache ich teilweise nicht verstehe, Sprüche hinterherrufen. Da entsteht schon ein Gefühl der Unsicherheit“, offenbarte die CDU-Politikerin. Es seien „überwiegend junge Männer, deren Sprache ich nicht einmal verstehe“.

Klamroths: „Sprechen Sie kein Englisch?“

Moderator Klamroth fiel ihr daraufhin ins Wort und fragte: „Sprechen Sie kein Englisch?“ Dabei war im Zusammenhang deutlich, daß die konservative CDU-Politikerin von Asylbewerbern und Migranten sprach. Das machte Schäfer nach Klamroths Einwurf noch deutlicher: „Wir müssen auch darüber reden, daß ein Teil der Männer, die wir integrieren wollen, mit einem komplett anderem Frauenbild herkommen.“

Schäfer selbst beschwerte sich später gegenüber der Bild-Zeitung über Klamroth. „Das Thema dann auch noch ins Lächerliche zu ziehen, verhöhnt all die Frauen, die Ähnliches erlebt haben.“ Laut der Politikerin wollte der Moderator mit seinem Einwurf davon ablenken, wie sie der Neuen Zürcher Zeitung sagte: „Ich habe sofort gemerkt, daß ich ein Tabuthema angesprochen habe. Ich sprach konkret von Männern, gerade aus dem arabischen Raum. Er wollte das Problem nicht weiter aufgreifen und davon ablenken.“

Die CDU-Kommunalpolitikerin forderte auch Reformen. „Solche Gespräche zeigen, daß wir eine Reform brauchen. Mehr Information, weniger Meinung. Der öffentlichrechtliche Rundfunk muß die Probleme der Menschen ernst nehmen und sie nicht ins Lächerliche ziehen.“

Klamroth zieht Kritik auf sich

Der Bundesvorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel, warf Klamroth „bewußtes Mißverstehen“ vor, um „politisch unliebsame Beiträge lächerlich zu machen“.

„Wenn eine junge Frau in einer Fernsehsendung anspricht, daß sie sich auf Brennpunktstraßen mit hohem Anteil von Menschen mit Migrationsanteil nicht sicher fühlt, muß das ernst genommen werden“, sagte JU-Bundesvorstandsmitglied Clara von Nathusius zu Bild. Auf Twitter schrieb sie wie Schäfer ebenso davon, von Fremdsprachigen sexuell belästigt zu werden: „Lisa thematisiert etwas, was vielleicht unlieb ist, mir aber auch täglich widerfährt.“

Für den Journalisten Alexander Kissler disqualifizierte sich Louis Klamroth mit seinem Verhalten als Moderator.

Schäfer steht mit ihrer Erfahrung nicht allein da

Twitter-Nutzer bestätigten Schäfers Aussage und gaben an, selbst von nichtdeutschen Personen sexuell belästigt worden zu sein oder ähnliches von Familienangehörigen gehört zu haben.

(ca)

Louis Klamroth in der ARD-Talkshow ‚hart aber fair‘: Hat er angemessen auf eine Aussage zu sexueller Belästigung reagiert? Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Thomas Bartilla/Geisler-Fotopres
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