BERLIN. Die beim Bayerischen Rundfunk beschäftigte Redakteurin Julia Ruhs hat den Vorwurf zurückgewiesen, mit der AfD zu sympathisieren. „Damit sich alle wieder beruhigen, eine Klarstellung: Ich hatte nicht vor, die AfD mit meinem vorigen Tweet in Schutz zu nehmen, wollte mich in keinster Weise parteipolitisch positionieren und ich sympathisiere nicht mit der AfD“, machte sie auf Twitter deutlich.
Damit sich alle wieder beruhigen, eine Klarstellung: Ich hatte nicht vor, die AfD mit meinem vorigen Tweet in Schutz zu nehmen, wollte mich in keinster Weise parteipolitisch positionieren und ich sympathisiere nicht mit der AfD. Schönen twitterfreien Rest-Sonntag👍
— Julia Ruhs (@juliaruhs) July 16, 2023
Anlaß für ihre Klarstellung ist ein Shitstorm gegen die junge Frau, nachdem sie einen Beitrag zum Fachkräftemangel in Deutschland zerpflückt hatte. Die ARD-„Tagesschau“ zitierte am Samstag eine Wirtschaftsweise, die die AfD als Abschreckung für ausländische Arbeitskräfte anprangerte.
Jetzt soll also die #AfD am Fachkräftemangel mitschuld sein, aha. Ist wohl eher so, dass v.a. unser Sozialsystem für Migranten attraktiv ist und Fachkräfte kein Bock auf ein Land haben, in dem es ein berechtigt miserables Ausländer-Image gibt, das andere ihnen eingebrockt haben. https://t.co/lJf04TI8SO
— Julia Ruhs (@juliaruhs) July 15, 2023
Ruhs schrieb dazu: „Jetzt soll also die AfD am Fachkräftemangel mitschuld sein, aha. Ist wohl eher so, daß vor allem unser Sozialsystem für Migranten attraktiv ist und Fachkräfte kein Bock auf ein Land haben, in dem es ein berechtigt miserables Ausländer-Image gibt, das andere ihnen eingebrockt haben.“
Julia Ruhs wird als „rechtsradikal“ angezählt
Daraufhin hagelte es für die junge Frau empörte Kommentare von Profilen, die sich zumeist als politisch links eingestellt ausweisen. „Schmeißt du dich gerade ernsthaft in die Bresche für eine rechtsextreme Partei, die allein dafür verantwortlich ist, daß das Bild von kriminellen Ausländern entstanden ist?“, schrieb ein Nutzer. Zudem markierte er den Bayerischen Rundfunk und fragte diesen mit Blick auf Ruhs, wie lange er vorhätte, „diese rechtsradikale Person“ noch zu ertragen.
Man hat schon das Gefühl, dass einige Konservative zur Selbstbeweihräucherung eine Selbstradikalisierung durchlaufen, bei der es nur noch darum geht, die boshaftesten Gedanken, die in ihnen schlummern, als die absolute Wahrheit zu sehen. Evidenz oder Expertise spielt da keine…
— Erik Marquardt (@ErikMarquardt) July 16, 2023
Auch der EU-Abgeordnete Erik Marquardt (Grüne) meldete sich zu Wort. „Man hat schon das Gefühl, dass einige Konservative zur Selbstbeweihräucherung eine Selbstradikalisierung durchlaufen, bei der es nur noch darum geht, die boshaftesten Gedanken, die in ihnen schlummern, als die absolute Wahrheit zu sehen“, schrieb er. Es handle sich um eine Rebellion gegen den „bösen linksgrünen Mainstream“, der vermeintlich alles und jeden zu canceln versuche. (zit)