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„Finde es wichtig, mal den Mund aufzumachen“: ARD-Volontärin Ruhs verteidigt Kritik an Gender-Sprech

„Finde es wichtig, mal den Mund aufzumachen“: ARD-Volontärin Ruhs verteidigt Kritik an Gender-Sprech

„Finde es wichtig, mal den Mund aufzumachen“: ARD-Volontärin Ruhs verteidigt Kritik an Gender-Sprech

Volontärin Julia Ruhs: Gender-Sprech ist „keine natürliche Veränderung der Sprache“
Volontärin Julia Ruhs: Gender-Sprech ist „keine natürliche Veränderung der Sprache“
Julia Ruhs, Reporterin beim Bayerischen Rundfunk: Sie spricht Unbequemes an Foto: Bayerischer Rundfunk/Johanna Schlüter
„Finde es wichtig, mal den Mund aufzumachen“
 

ARD-Volontärin Ruhs verteidigt Kritik an Gender-Sprech

Die ARD-Volontärin Julia Ruhs hat ihre Kritik am Gender-Sprech verteidigt. Sie kenne „sehr viele junge Frauen, die genau so denken wie ich“, verdeutlicht die Nachwuchsredakteurin. „Deren Stimme wird zu selten gehört. Manchmal scheint es fast, als wären per se alle junge Frauen fürs Gendern, aber das stimmt so einfach nicht.“
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BERLIN. Die ARD-Volontärin Julia Ruhs hat ihre Kritik am Gender-Sprech verteidigt. „Mich stört vor allem, daß das Gendern – zum Beispiel mit dem Sternchen – keine natürliche Veränderung der Sprache ist“, sagte Ruhs am Montag dem Branchenmagazin Meedia. „Normalerweise wird Sprache ja nicht komplizierter, wenn sie sich wandelt, sondern vereinfacht sich eher. Beim Gendern ist das Gegenteil der Fall.“

Die Auszubildende beim Bayerischen Rundfunk hatte sich vergangenen Woche im ARD-„Mittagsmagazin“ gegen die angeblich geschlechtergerechte Sprache durch „Sternchen, Doppelpunkte und Unterstriche“ ausgesprochen. Daraufhin war sie von mehreren anderen Journalisten und Social-Media-Nutzern scharf kritisiert worden.

„Kenne sehr viele junge Frauen, die genau so denken wie ich“

Unter anderem hatte es geheißen, Sprache forme das Denken, weshalb man die Sprache ändern müsse. „Aber genau dieser Ansatz, mit einer künstlichen Sprachveränderung das Denken beeinflussen zu wollen – auch wenn noch so hehre Absichten dahinterstehen – halte ich für ein völlig falsches Mittel“, verdeutlichte Ruhs nun.

Sie kenne „sehr viele junge Frauen, die genau so denken wie ich“, ergänzte die Nachwuchsredakteurin. „Deren Stimme wird zu selten gehört. Manchmal scheint es fast, als wären per se alle junge Frauen fürs Gendern, aber das stimmt so einfach nicht – deswegen finde ich es schon wichtig, mal den Mund aufzumachen.“ Das Ausmaß der Heftigkeit ihrer Kritiker habe sie zwar überrascht, aber „wer austeilt und sich in die Öffentlichkeit begibt, der muß auch einstecken können“.

Auf die Frage, ob die Redaktion sie vorgeschickt habe, weil sich die älteren Kollegen nicht getraut hätten, antwortete Ruhs: „Ich glaube, dieses Thema verlangt schon danach, von einer jungen Journalistin kommentiert zu werden. Jedem älteren, vor allem männlichen Kollegen wäre im aktuellen Diskursklima sofort abgesprochen worden, sich über das Thema äußern zu dürfen – weil er zu alt ist oder als Mann von dieser angeblich diskriminierenden Sprache eh nicht betroffen ist.“

„Audianer_innen“ und genderneutrales Grundgesetz

Die angeblich geschlechtergerechte Sprache hielt in den vergangenen Jahren in immer mehr Gesellschaftsbereichen Einzug. Zuletzt sorgte eine Entscheidung des Autoherstellers Audi für Schlagzeilen, künftig den sogenannten Gender-Gap zu verwenden, also in der Kommunikation beispielsweise „Audianer_innen“ zu sagen und zu schreiben.

Zuvor hatte eine Sprachwissenschaftlerin für Empörung gesorgt, die eine genderneutrale Umformulierung des Grundgesetzes forderte. Der Duden hatte Anfang Januar angekündigt, zwölftausend Begriffe entsprechend zu ergänzen: Unter „Mieter“ oder „Bäcker“ sind ausschließlich männliche Personen zu verstehen, weibliche finden sich als „Mieterin“ oder „Bäckerin“ in dem Nachschlagewerk. (ls)

Julia Ruhs, Reporterin beim Bayerischen Rundfunk: Sie spricht Unbequemes an Foto: Bayerischer Rundfunk/Johanna Schlüter
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