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Antrag im Bundestag: Grüne: Deutschland soll Erinnerungskultur um Kolonialverbrechen erweitern

Antrag im Bundestag: Grüne: Deutschland soll Erinnerungskultur um Kolonialverbrechen erweitern

Antrag im Bundestag: Grüne: Deutschland soll Erinnerungskultur um Kolonialverbrechen erweitern

Kolonialismus-Denkmal in der namibischen Hauptstadt Windhoek: Die Grünen fordern eine intensivere Beschäftigung mit der deutschen Kolonialschuld
Kolonialismus-Denkmal in der namibischen Hauptstadt Windhoek: Die Grünen fordern eine intensivere Beschäftigung mit der deutschen Kolonialschuld
Kolonialismus-Denkmal in der namibischen Hauptstadt Windhoek: Die Grünen fordern eine intensivere Beschäftigung mit der deutschen Kolonialschuld Foto: picture alliance/Jürgen Bätz/dpa
Antrag im Bundestag
 

Grüne: Deutschland soll Erinnerungskultur um Kolonialverbrechen erweitern

Die Grünen haben gefordert, die Erinnerungskultur der Bundesrepublik um das „Unrecht der deutschen Kolonialherrschaft“ zu erweitern. „Rassistische Straßennamen“ müßten geändert und Denkmäler im Zweifelsfall entfernt werden.
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BERLIN. Die Grünen haben eine intensivere Beschäftigung mit deutschen Kolonialverbrechen gefordert. Die Bundesrepublik müsse sich zu einem „Völkermord“ an den Ovaherero und den Nama in Namibia bekennen. Zudem drängen sie auf eine offizielle Entschuldigung für während des Kolonialismus begangene Taten, wie aus dem Antrag der Grünen hervorgeht, der am Donnerstag im Bundestag diskutiert wurde.

„In deutschem Namen wurde massives Unrecht begangen. Es wurden Menschen unterworfen, Kulturen ausgebeutet und nahezu ausgelöscht“, kritisierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Agnieszka Brügger. All das sei Teil der deutschen Geschichte. Es gebe aber immer noch den „Irrglauben“, Deutschland sei weniger schlimm gewesen als andere Kolonialmächte. Deshalb müsse dem Thema künftig ein „fester Platz“ in den Schulbüchern eingeräumt werden.

Link: https://twitter.com/phoenix_de/status/1329425287411625986?s=20

Grüne wollen notfalls Denkmäler abreißen

Die deutsche Erinnerungskultur müsse „um das Unrecht der deutschen Kolonialherrschaft, die damit verbundenen Verbrechen und den antikolonialen Widerstand erweitert werden“, heißt es weiter in dem Antrag. Dazu gehöre, „rassistische Straßennamen“ zu ändern. Auch entsprechende Denkmäler müßten geprüft, eingeordnet und im Zweifelsfall entfernt werden. Außerdem sollten laut den Grünen „entwendete Kulturgüter“ zurückgegeben werden.

Der kulturpolitische Sprecher der AfD-Fraktion,  Marc Jongen, warf den Grünen vor, ein „undifferenziertes Schuldnarrativ“ zu schüren. Ihr Ziel sei es, das kulturelle Erinnern, in einer „traumatischen Endlosschleife“ festzuschreiben. Die Forderung der Partei sei nicht durch einen Wunsch nach Versöhnung motiviert, sondern durch „linken Selbsthaß“, bemängelte Jongen.

Linken-Abgeordnete fordert Entlassung des Afrika-Beauftragten

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh warf der AfD vor, die „Rhetorik der Kolonialmächte“ fortzusetzen. Seiner Ansicht nach müsse sich die Partei für ihre Forderungen schämen.

Die Linken-Parlamentarierin Kathrin Vogler kritisierte bei der Debatte den Afrika-Beauftragen der Bundesregierung, Günter Nooke. Dieser hatte in der Vergangenheit gesagt, der Kolonialismus habe insbesondere in Afrika dazu beigetragen, den Kontinent „aus archaischen Strukturen“ zu befreien. Deshalb solle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Nooke entlassen, verlangte Vogler. (zit)

Kolonialismus-Denkmal in der namibischen Hauptstadt Windhoek: Die Grünen fordern eine intensivere Beschäftigung mit der deutschen Kolonialschuld Foto: picture alliance/Jürgen Bätz/dpa
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