ROTTACH-EGERN. Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer hat Rassismusvorwürfe gegen den Deutschen Fußball Bund (DFB) zurückgewiesen. Mesut Özil hatte dem DFB im Zuge seines Rücktritts aus der Nationalmannschaft Rassismus vorgeworfen. In der National-Elf habe Özil sicherlich keinen Rassismus erfahren, sagte der Torwart laut Nachrichtenagentur dpa im Trainingslager des FC Bayern München im oberbayerischen Rottach-Egern.
„Wir haben immer versucht, alle Spieler zu integrieren, und haben auch alles für unsere Mitspieler getan, damit jeder auch mit einem guten Gefühl in die Spiele geht“, betonte Neuer. Den Rücktritt des Spielers von Arsenal London akzeptiere die Mannschaft natürlich.
Nach dem frühen Ausscheiden bei der Fußballweltmeisterschaft in Rußland gehe es nun darum, das Team neu aufzubauen. Dabei komme es darauf an, „wieder die Spieler zu haben, die auch wirklich stolz sind, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür zu geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur kommt“, stellte der 32 Jahre Torwart klar.
Amadeu Antonio Stiftung kritisiert Neuer
Die Aussagen Neuers stießen auf Kritik bei der Amadeu Antonio Stiftung und der Türkischen Gemeinde. Beide Organisationen kritisierten, daß es nicht mehr Nationalstolz in Deutschland brauche, sondern Engagement gegen Rassismus.
Ja genau, was dem deutschen #Fußball fehlt ist Nationalstolz, nicht eine Debatte über #Rassismus. Die ist auch eh viel zu anstrengend.
Danke Manuel #Neuer, für nichts.#Özil #metwohttps://t.co/nM8mTrZhqS— Amadeu Antonio St. (@AmadeuAntonio) 3. August 2018
Nein Herr @Manuel_Neuer, wir brauchen nicht mehr Nationalstolz, sondern ein Bewusstsein für vielfältige Lebensentwürfe in diesem Land. Wir brauchen ein @DFB_Team, dass gegen Rassismus aufsteht und nicht schweigt. #MeTwo #Neuer https://t.co/LVDrO0yXOc
— Türkische Gemeinde (@tgd_att) 3. August 2018
Der WDR-Redakteur Tuncay Özdamar warf dem Nationaltorwart mangelnde Empathie vor. Er habe sich nicht hinter seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Özil gestellt.
Ja, Manuel #Neuer.
Man braucht in jeder Mannschaft Spielertypen, die stolz sind zu spielen.
Man braucht aber vor allem charakterstarke Spieler, die hinter einem Teamkameraden stehen, wenn er Rassismus erlebt.
Dir fehlt jede Empathie. Sorry, Du bist kein Leader! #Özil #MeTwo https://t.co/Eo9Q7WZp3P— Tuncay Özdamar (@TuncayOezdamar) 3. August 2018
Weitere Nutzer der Plattform Twitter griffen Neuer scharf an. (ag)
Manuel #Neuer meint im Rahmen des #Özil-Rücktritts, dass der #DFB wieder Spieler braucht, „die wirklich stolz sind, für die Nationalmannschaft zu spielen.“ Manchmal ist es besser, wenn man nix sagt. #Kopfschütteln #DFBTeam
— Bananenflanke (@dirk_adam) 2. August 2018
Manuel #Neuer hat eindrucksvoll bewiesen, warum sich manche bis viele Fußballer eben nicht zur #Özil-Thematik äußern sollten.
— Marc Schwitzky (@jungerherr1892) 3. August 2018
fuck off, manuel. meine güte. #neuer pic.twitter.com/6mkkDs7u1I
— Lisa Ludwig (@Antialleslisa) 3. August 2018