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Marc Jongen, ESN Fraktion

Rasante Inflation: Plötzliche Engpässe

Rasante Inflation: Plötzliche Engpässe

Rasante Inflation: Plötzliche Engpässe

Seit Jahresbeginn steigt die Inflation rasant an und liegt aktuell schon bei über sieben Prozent
Seit Jahresbeginn steigt die Inflation rasant an und liegt aktuell schon bei über sieben Prozent
Seit Jahresbeginn steigt die Inflation rasant an und liegt aktuell schon bei über sieben Prozent Foto: picture alliance / Karl Schöndorfer / picturedesk.com
Rasante Inflation
 

Plötzliche Engpässe

Die Inflation nimmt Firmen und Bürger immer stärker in die Zange. Seit Jahresbeginn ist die Teuerung rasant gestiegen. Das bekommt die JUNGE FREIHEIT besonders bei den Papierpreisen zu spüren. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Meine Kinder, ab 2002 geboren, werden wie andere Angehörige dieser Generation, mit dem Begriff Inflation kaum etwas anfangen können. Geldentwertung, bei einer langjährigen Inflationsrate zwischen ein und zwei Prozent, ist eine abstrakte Größe. Seit Jahresbeginn springt die Teuerung jedoch rasant an, liegt aktuell schon bei über sieben Prozent. Beim Gang zum Schnellimbiß ist jetzt bereits für Schüler zu spüren, daß ein Euro plötzlich deutlich weniger wert ist als vor einem Jahr.

Jeder JF-Leser wird aufmerksam die Mitteilungen der Energieversorger gelesen haben. Alleine hier sind die Preissteigerungen enorm. Mehrere Faktoren schaukelten sich auf: Folgen der aberwitzigen Energiewende, der mit dem Auslaufen von Corona zunächst wieder anspringenden Weltwirtschaft und nun der eskalierende Ukraine-Konflikt.

Wie geht es unseren Firmen? Die langfristige Stabilität der Preise, die Liefersicherheit waren ein wichtiges Plus für unseren Wirtschaftsstandort. Kalkulationen waren langfristig angelegt, es gab wenig Überraschungen. Jeder Inhaber eines Unternehmens wird dies bestätigen.

Papierpreise steigen drastisch

Diese Zeitung paßt traditionell im November ihre Preise im Rahmen der erwartbaren Steigerung der eigenen Kosten an. Kaum war das passiert, erhielt ich Anfang Dezember die Nachricht unserer Druckerei. Eine Information, die ich in 30 Jahren in solcher Drastik so noch nie erlebt habe. Die Papierproduzenten schlössen ab sofort keine Jahresverträge mehr ab, sondern machten nur noch vierteljährliche Preiszusagen. Im übrigen erhöhten sich ab 1. Januar die Papierpreise um 74 Prozent. Das war für uns schon ein Hammer.

Begründung: Es gäbe Engpässe beim Altpapier, einige Papierfabriken seien (Bestellwahnsinn zu Corona-Zeiten!) auf die Herstellung von Verpackungen umgestiegen und so weiter. Ich gab daraufhin die Parole aus: Abwarten. Wunderwelt der Marktwirtschaft. Die Preise werden sicher bald durch Markteintritt neuer Lieferanten fallen.

Inflation nimmt Bürger immer stärker in die Zange

Doch dann kam der 24. Februar, Angriff auf die Ukraine. Zwei Wochen später: Anruf der Druckerei. Die Preise erhöhen sich ab 1. April erneut, in Summe seit Dezember jetzt um 133 Prozent! Es entsteht für uns dadurch 2022 ein absehbarer Schaden von etwa 130.000 Euro. Was sollen wir tun? Kurzfristig die Preise erhöhen? Pro Abonnent wären dies rund fünf Euro. Wie viele würden dies als Zumutung empfinden?

Heute morgen erhielt ich die Kündigung eines langjährigen Lesers. Er bedaure den Schritt „zutiefst“, da die JF „zu den wenigen schriftlichen Höhepunkten in diesem Land gehört“. Er könne aber wegen des „Schrumpfens“ seiner finanziellen Mittel nicht mehr. Hier sehen wir, wie die Inflation Firmen und Bürger immer stärker in die Zange nimmt.

JF 19/22

Seit Jahresbeginn steigt die Inflation rasant an und liegt aktuell schon bei über sieben Prozent Foto: picture alliance / Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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