Wenn ich hier so einige Kommentare lese, muss ich zwangsläufig den Eindruck gewinnen,
dass unter Anhängern der AfD der Verfolgungswahn bedenkliche Züge annimmt.

Alle sind schuld, der Verfassungsschutz sowieso, die Altparteien und natürlich die in
Europa einmalig einseitige Medienlandschaft !!!!

Und der GRund dass nicht mindestens 50 % der Deutschen die AfD wählen liegt an der
Dummheit der Wähler. Wer so etwas schreibt , oder nachplappert disqualifiziert sich
selbst!!!!

Viele Mitglieder der Partei und die Vorstände die für einen Ausschluss von Kalbitz
gestimmt haben, haben anscheinend, und ich füge hinzu hoffentlich, realisiert
dass die AfD mit Fundamentalopposition, Brachialrhetorik, diesem ständigen Lamento
über die Alt-, System- Blockparteien zwar die Stammwähler bei der Stange halten kann,
und die „Kameraden“ zu Hause vor den Bildschirmen begeistert, aber keine neuen
Wählerschichten erschliessen kann. Die AfD stagniert seit 2017 mit Ausnahme der
neuen Bundesländern, aber auch dort waren die Ergebnisse nicht so berauschend.
Wenn die Partei nicht auf ewig in der Opposition verbleiben möchte, muss sich da etwas
ändern, bürgerlich-konservativ und meinetwegen auch mit ein bisschen dezentem
nationalen Anstrich, aber nicht mit dem was Höcke und Co da so abziehen.
Mit diesem pseudopatriotischen Gedöns gewinnt man die ehemaligen Wähler der
NPD, DVU etc. aber keine Mehrheiten. Die Schallplatte ist alt, weiss ich, aber immer
noch aktuell, wir werden es sehen schon bei den Landtagswahlen im Frühjahr !!!

Daumen hoch für Dieter Stein! Herr Stein hat ein intelligentes Interview gegeben, das den Nagel auf den Kopf trifft. Ich erwarte wieder viel Verteidigungsgerede für Kalbitz. Aber Fakt ist Fakt. Kalbitz hat gegen die Aufnahmesatzung verstoßen und will dies verschleiern. Das ist die eine Seite. Die andere, die Herr Stein treffgenau anspricht, ist die, dass er sich nie eindeutig von seiner braunen Vergangenheit distanzierte. Hätte er dies, könnte ihm sein ehemaliger Rechtsdrall verziehen werden. Hat er aber nicht, genausowenig wie Höcke, der noch immer eine klare Position gegen all die Vorwürfe beziehen könnte. Tut er aber ebenfalls nicht. Damit macht er sich verdächtig. Und damit leistet er seiner Partei einen Bärendienst. Bei aller Intelligenz, die man beiden nicht absprechen kann, in diesem Punkt haben sie ein ganz dickes Brett vor dem Kopf. Dass sie diese Einsicht nicht haben, dafür verabscheue ich sie, obwohl ich die AfD dennoch wählen werde, und zwar noch immer in der Hoffnung, dass sie endlich solche Vögel vom Hof jagen wird. Für mich sind die beiden keine Nazis, aber der Zipfel der Geschichte ist an ihnen aufgrund ihres Verranntseins vorbeigerauscht.

Einer der Kommentatoren bei Achgut hat es m.E. auf den Punkt gebracht: In der Abgrenzung nach Rechts, die Chefredakteur Stein wolle, würde rauskommen die Eingliederung in die „Wertegemeinschaft“m und „das sehr flexible Verständnis von “rechtsextrem”, dass der Haldewang-Verfassungsschutz an den Tag legt“ verinnerlicht werde.
Das entspricht ja auch der Taktik von Prof. Meuthen, der einen Tag nach Verkündung des Verfassungsschutzchefs von Brandenburg, er sehe keine demokratische Mitte DORT bei der AfD, den Rauswurf von Herrn Kalbitz in die Wege leitete.
Eine Zeitung sollte sich aber m.E. nicht mit einer Fraktion einer Partei verbrüdern, sondern unabhängig über die ganze Partei berichten und die verschiedenen Fraktionen zu Wort kommen lassen. Wie es übrigens – wir erinnern uns – in der Frankfurter Rundschau für die verschiedenen Untergliederungen der SPD galt, ich denke da an die Dokumentation dort.
Da konnte man sich von der Regierungslinie informieren und von den Juso-Papieren. Ähnlich wäre es , ich rege es schon mal an, wenn in der Jungen Freiheit auch Artikel von B. Höcke erschienen, nicht nur im Deutschlandkurier. Das wäre dann auch eine : DEBATTE.