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WDR: Rassismus gegen Weiße? Gibt es nicht

WDR: Rassismus gegen Weiße? Gibt es nicht

WDR: Rassismus gegen Weiße? Gibt es nicht

Demonstration gegen Rassismus in Rotterdam Foto: imago images / Hollandse Hoogte
Demonstration gegen Rassismus in Rotterdam Foto: imago images / Hollandse Hoogte
Demonstration gegen Rassismus in Rotterdam Foto: imago images / Hollandse Hoogte
WDR
 

Rassismus gegen Weiße? Gibt es nicht

Wann ist eine Äußerung oder eine Tat rassistisch und wann nicht? Darüber läßt sich bekanntlich trefflich streiten. Doch auch darüber, was Rassismus überhaupt ist, gibt es in Wissenschaft und Öffentlichkeit unterschiedliche Ansichten. Für den WDR indes steht fest, wer von Rassismus auf gar keinen Fall betroffen sein kann: Weiße.
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Wann ist eine Äußerung oder eine Tat rassistisch und wann nicht? Darüber läßt sich bekanntlich trefflich streiten. Doch auch darüber, was Rassismus überhaupt ist, gibt es in Wissenschaft und Öffentlichkeit unterschiedliche Ansichten. In der Online-Enzyklopädie Wikipedia heißt es dazu: „Rassismus ist eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale – die eine bestimmte Abstammung vermuten lassen – als ‘Rasse’ kategorisiert und beurteilt werden.“

Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) Rassismus definiert, ist nicht bekannt. Die Zuschauer und Leser des öffentlich-rechtlichen Senders wissen aber seit dem gestrigen Mittwoch, wer von Rassismus auf gar keinen Fall betroffen sein kann: Weiße. Unter einem Facebook-Beitrag des Senders, bei dem es um die Proteste der „Black Lives Matter“-Bewegung nach dem Tod George Floyds in den USA ging, entbrannte eine Leserdiskussion über Rassismus.

„Weiße Menschen sind von Rassismus nicht betroffen“

Facebook-Screenshot JF

Auch das Social-Media-Team des WDR mischte kräftig mit. Ein Leser kritisierte, daß unter dem Motto „Black Lives Matter“ auch „ein anarchistischer Mob plündernd und kokelnd“ durch die Straßen ziehe. Zudem habe er den Eindruck, es werde wieder verstärkt in Schubladen gedacht, weil plötzlich „alle Weißen wieder die Bösen“ seien. Der WDR verteidigte seinen Eintrag hingegen und bezeichnete den Leserkommentar als Ablenkungsmanöver. „Unser Post thematisiert die Aktion zum Hashtag #blackouttuesday und den damit verbundenen Tod von Georg Floyd, der aufgrund von institutionellem Rassismus sterben mußte. Weiße Menschen sind von Rassismus nicht betroffen.“

Facebook-Screenshot JF
Facebook-Screenshot JF

Ob Floyd vielleicht wegen der übermäßigen Brutalität eines einzelnen Polizisten im Einsatz – gegen den Beamten gab es bereits mehrere Dienstbeschwerden – sterben mußte, oder ob der Tod mit der kurzen Ausbildung von Polizisten in den USA zu tun haben könnte, scheint die WDR-Journalisten nicht zu interessieren. Für sie war es Rassismus, auch wenn der Polizist mit einer Asiatin verheiratet ist und Floyd laut der offiziellen Autopsie aufgrund von Vorerkrankungen und Drogenkonsums an einem Herz-Kreislauf-Stillstand infolge von „Druck auf den Nacken“ gestorben sei.

„Von unserer Seite aus ist alles gesagt“

Ein anderer Facebook-Nutzer merkte an, daß deutsche Kinder im Berliner Stadtteil Neukölln, der von ausländischstämmigen Bewohnern geprägt ist, auch Rassismus erfahren können. Daraufhin erwiderten die WDR-Redakteure: „Was du beschreibst, ist eine Form von Diskriminierung. Natürlich ist das für den Betroffenen sehr schlimm und wir lehnen jede Form der Diskriminierung ab.“ Und sie ergänzten: „Rassismus ist es aber, sofern es eine weiße Person betrifft, nicht.“

Mit solchen Ansichten befindet sich der WDR in bester Gesellschaft etwa mit der Amadeu-Antonio-Stiftung. Auf deren Website heißt es: „In Deutschland schafft Rassismus vielfältige Privilegien für weiße Deutsche, weshalb es auch keinen Rassismus gegen weiße Deutsche geben kann.“

Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT wollte sich der Sender nicht weiter zu den Aussagen äußern.WDR-Sprecher Alessandro Romio teilte lediglich mit: „Wir haben uns gestern zu diesem Thema geäußert, von unserer Seite aus ist damit alles gesagt.“

Demonstration gegen Rassismus in Rotterdam Foto: imago images / Hollandse Hoogte
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