BERLIN. AfD-Fraktionschefin Alice Weidel ist die beliebteste Politikerin bei AfD-Anhängern und potentiellen Wählern der Partei. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der JUNGEN FREIHEIT ergab, bewegt Weidel 56 Prozent der AfD-Anhänger, ihre Stimme der Partei zu geben, drei Prozent hält die Politikerin eher davon ab. Auch bei potentiellen Wählern ist Weidel mit 39 Prozent die beliebteste AfD-Politikerin.
AfD-Chef Jörg Meuthen bewegt der Erhebung zufolge 41 Prozent der AfD-Anhänger sowie 36 Prozent von potentiellen AfD-Wählern eher dazu, für die AfD zu votieren. Meuthen weist überdies die größten Beliebtheitswerte insgesamt bei der Bevölkerung auf. Er bewegt 7,9 Prozent eher zu einer Wahl der AfD. Den zweitbesten Wert erreichte Weidel mit 7,4 Prozent gefolgt von Co-Fraktionschef Alexander Gauland mit 7,1 Prozent.
Höcke hält ein Drittel potentieller Wähler ab
Am meisten Ablehnung bei allen Befragten sowie bei potentiellen (34 Prozent) wie bereits bestehenden (18 Prozent) AfD-Wählern erhält der Thüringer Parteichef Björn Höcke. Dieser hält fast ein Drittel der Befragten davon ab, die AfD zu wählen. Demgegenüber gaben lediglich 14 Prozent der potentiellen AfD-Wähler an, Höcke bewege sie eher zu einer Wahl der AfD.
Der Aussage, ob die AfD als Wahloption in Frage käme, hänge stark von einzelnen Führungspersonen ab, stimmte weniger als ein Drittel der AfD-Anhänger zu. Bei den potentiellen Wählern der Partei hingegen gab mit 51 Prozent mehr als die Hälfte an, einzelne Personen seien wichtig.
Mehrzahl wünscht sich Positionierung in der Mitte
Hinsichtlich der inhaltlichen Positionierung der Partei wünscht sich eine Mehrheit der AfD-Anhänger und der potentiellen Wähler, daß diese so bleibt wie sie ist beziehungsweise sich eher in Richtung Mitte orientiert. 43 Prozent jener Personen, die sich vorstellen könnten, die AfD zu wählen, gaben an, sie würden die AfD lieber „eher in der Mitte“ verortet sehen. Ebenso eine Mehrheit der bereits bestehenden (66 Prozent) und potentiellen (73 Prozent) AfD-Wähhler gab an, der parteiinterne Richtungsstreit schade der AfD.
Insa-Chef Hermann Binkert interpretierte die Umfragergebnisse gegenüber der JF wie folgt: „Erstens wünscht sich die Mehrheit der potentiellen AfD-Wähler erkennbar eine gemäßigtere Positionierung der AfD. Zweitens wünschen sie sich insofern eine Klärung des Kurses und dann ein Ende der innerparteilichen Polarisierung und Zerstrittenheit.“
Bereits frühere Umfragen hatten ergeben, daß sich potentielle AfD-Wähler eine stärkere Abgrenzung vom rechten Rand wünschen. 68 Prozent der Befragten, die sich grundsätzlich vorstellen können, die AfD zu wählen, es bislang aber noch nicht getan haben, gaben an, daß die Partei mehr auf Distanz nach rechts gehen sollte, ergab eine Umfrage von Anfang April. (ls)