BERLIN. Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die mehr als zehn Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Strom und Heizung ausgeben müssen, ist deutlich gestiegen. Waren 2008 noch 5,5 Millionen Haushalte betroffen, erhöhte sich die Zahl bis 2011 bereits auf 6,9 Millionen. Dies berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion an die Bundesregierung.
Hintergrund sind vor allem die steigenden Strompreise. Privathaushalte müssen in diesem Jahr etwa 28,3 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. 2004 waren es noch 17,81 Cent. Ursache ist vor allem die Zwangsumlage für erneuerbare Energien. Sie stieg im selben Zeitraum von 0,58 Cent auf 6,2 Cent je Kilowattstunde.
Zugleich erhöhten sich die Preise für Heizung und Warmwasser seit 2002 um 43 Prozent. Die Grünen machten für die zunehmenden Preise vor allem die Abhängigkeit Deutschlands von fossilen Brennstoffen verantwortlich. „Die fossilen Energien werden zur Armutsfalle, und die Bundesregierung sieht tatenlos zu, wie jedes Jahr 400.000 Haushalte mehr in diese Falle geraten“, sagte die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn. (ho)