BERLIN. Radikale Klimaschützer der „Letzten Generation“ haben am Dienstag abermals vor dem Kanzleramt in Berlin ihren Protest gegen die Politik der Ampelkoalition bekundet. „Die Bundesregierung treibt ganz aktiv die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weiter voran“, kritisierten sie. „Sie sägt an dem Ast, auf dem wir alle sitzen.“
++ Baum vor’m Kanzleramt gefällt ++
Stillschweigend werden pro Min. 42 Fußballfelder Wald gerodet, wichtige Kohlenstoffspeicher für unsere Zukunft.
Wirtschaft & Politik sägen an den Ästen, auf denen die Zivilisation sitzt.
Wir machen diese Zerstörung mitten in Berlin sichtbar. pic.twitter.com/v3kvaZLFVY
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) February 21, 2023
Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, schnappten sich die Anhänger der Gruppe eine Handsäge und holzten eine dünne Pappel ab. „Baum vor’m Kanzleramt gefällt“, teilten sie anschließend auf Twitter mit. „Der tote Stumpf vor der Haustüre des Kanzlers steht dort nun als Mahnmal für das, was eigentlich längst offenkundig ist, aber trotzdem jeden Tag wie ganz selbstverständlich geschieht.“
„Letzte Generation“: Lindner gießt weiter Öl ins Feuer
Mit ihrer Aktion machten sie die „Zerstörung“ mitten in Berlin sichtbar. „Stillschweigend werden pro Minute 42 Fußballfelder gerodet, wichtige Kohlenstoffspeicher für unsere Zukunft“, erklärten die radikalen Klimaschützer in einer Mitteilung. Dennoch wolle Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) weiter neue Autobahnen bauen und dafür ganze Wälder roden lassen. Er gieße damit weiter Öl ins Feuer, kritisierte Aimée van Baalen von der „Letzten Generation“.
Im vergangenen Jahr habe Deutschland die größten Waldbrände in der Geschichte des Landes erlebt. Eines der eindrücklichsten Beispiele für das Waldsterben in der Bundesrepublik sei der Harz mit seinen Schneisen aus toten Bäumen. Der Wald habe seinen Kippunkt bereits überschritten. Noch dramatischer sei die Lage weltweit. So sei der Amazonas-Regenwald bereits zu circa 17 Prozent zerstört. (zit)