BERLIN. Die radikale Klima-Gruppe „Letzte Generation“ hat angekündigt, sich ab 6. Februar auf Straßen in ganz Deutschland festkleben zu wollen und den „Alltag zu unterbrechen“. Der „Widerstand“ werde größer als je zuvor.
Man werde „an so vielen Stellen wie möglich, so oft wie möglich“ Blockaden durchführen, drohte Sprecherin Aimée van Baalen bei einer Pressekonferenz am Montag an. Die auch aus den USA finanzierte Organisation wolle die Störungen „in jede Stadt und jedes Dorf tragen mit immer mehr Menschen“.
Verfassungsschutz lobt „Letzte Generation“
Auch zwei Tage nach der Ankündigung bleibt die Politik zurückhaltend. Nur Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat die Drohung bisher kritisiert: „Wer das Land zum Stillstand bringen will, hat nichts verstanden“, schrieb sie auf Twitter. Weder von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) noch vom Verfassungsschutz kam eine Reaktion.
Der Präsident des Geheimdienstes, Thomas Haldenwang, hatte die Extremisten kürzlich sogar noch für ihr Engagement gelobt und gesagt, „wie sehr“ die Gruppe „dieses System eigentlich respektiert“.
Heute vor einem Jahr fand die erste Autobahnblockade der Letzten Generation statt. Ein paar Dutzend in Berlin, kein Mensch war angeklebt.
Jetzt sind wir Hunderte. Und wir sind entschlossen, den friedlichen zivilen Widerstand 2023 in jede Stadt und in jedes Dorf zu tragen. pic.twitter.com/NRyZCmO2eO
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) January 24, 2023
Bisher hatte die „Letzte Generation“ ihre Aktionen vor allem auf Berlin und München konzentriert. Dort kleben sie sich auf wichtigen Straßen fest, um den Berufsverkehr zu blockieren, besetzen Rollfelder von Flughäfen, demolieren Kunstwerke in Museen, unterbrechen Konzerte und lösen Feueralarme aus. Nun wolle man „an so vielen Stellen wie möglich, so oft wie möglich“ ähnliche Sabotagen durchführen. (fh)