BERLIN. Die SPD hat ihre Bundestagsabgeordnete Petra Hinz aufgefordert, ihr Mandat innerhalb von 48 Stunden niederzulegen. Die Sozialdemokratin hatte zuvor eingeräumt, große Teile ihres Lebenslaufes gefälscht zu haben. Der SPD-Kreisverband Essen, zu dem Hinz gehört, warf ihr nun „schweres parteischädigendes Verhalten“ vor. Zudem sei ein Parteiordnungsverfahren gegen die Abgeordnete eingeleitet worden.
Im Juli war bekanntgeworden, daß Hinz weder, wie angegeben, ihr Abitur gemacht, noch Jura studiert hatte. Konkret gab sie gegenüber dem Bundestag an, als Juristin „freiberuflich im Krisen- und Projektmanagement“ gearbeitet zu haben. Hinz kündigte nach dem Auffliegen der Lügen an, den Bundestag rasch zu verlassen.
Dies allerdings läßt noch immer auf sich warten. Nach Angaben eines Bundestagssprechers habe die SPD-Politikerin mehrere Termine abgesagt und sich nun krankgemeldet. Bis dahin erhält sie weiter die vollen Abgeordnetenbezüge von 9.300 Euro im Monat plus 4.300 Euro steuerfreier Aufwandsentschädigung. (ho)