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„Pack“, „Dreck“, „Bodensatz“: AfD nimmt Heidenau in Schutz

„Pack“, „Dreck“, „Bodensatz“: AfD nimmt Heidenau in Schutz

„Pack“, „Dreck“, „Bodensatz“: AfD nimmt Heidenau in Schutz

Heidenau
Heidenau
Protest gegen den Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Heidenau Foto: picture alliance/dpa
„Pack“, „Dreck“, „Bodensatz“
 

AfD nimmt Heidenau in Schutz

Die sächsische AfD hat die Einwohner der Stadt Heidenau gegen den pauschalen Vorwurf des Rechtsextremismus in Schutz genommen. Es sei nicht hinnehmbar, daß alle Heidenauer wegen einiger Demonstranten medial verurteilt würden.
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DRESDEN. Die sächsische AfD hat die Einwohner der Stadt Heidenau gegen den pauschalen Vorwurf des Rechtsextremismus in Schutz genommen. „Daß gerade jetzt die Heidenauer Bürger von beinahe allen Medien in Kollektivhaftung genommen werden, ist nicht vertretbar.

Einige Dutzend Demonstranten, von denen zudem viele gar nicht aus Heidenau stammen, randalierten vor dem zum Asylheim umfunktionierten Baumarkt, und für diese Taten werden nun alle Heidenauer medial verurteilt“, kritisierte der tourismuspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Detlev Spangenberg.

„Widerliches Pack“

In Heidenau hatten am vergangenen Wochenende mehrere hundert Menschen teilweise gewaltsam gegen die Unterbringung von Asylbewerbern protestiert. Hierbei wurden auch über 30 Polizisten von Demonstranten verletzt, die laut Polizeidirektion Dresden der „rechten Szene“ angehörten.

Die Vorgänge sorgten deutschlandweit für erhebliche Schlagzeilen. Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD) reiste extra am Montag nach Heidenau und nannte die Asylgegner „rechtes Pack“, das weggesperrt gehöre. Für seine Wortwahl erhielt der SPD-Chef viel Lob von Journalisten. Auch der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Hubertus Heil, sprach von einem „widerlichen Pack“.

„Pack bleibt Pack“

Der Chefredakteur des Tagesspiegel, Lorenz Maroldt, bezeichnete die Demonstranten in einem Radio-Kommentar als „Menschenfeinde“. Es spiele keine Rolle, ob jemand Steine und Brandsätze werfe, oder eben johlend anfeuere. „Das ist fast so eine Art Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.“ Es sei daher gut, daß Gabriel von „Pack“ gesprochen habe.

Der Redakteur der Schwäbischen Zeitung, Markus Riedl, schrieb in einem Kommentar. „Ob rechtsradikale Krawalle in Heidenau oder die Bombendrohung gegen die SPD-Zentrale: Pack bleibt Pack. Sigmar Gabriel hatte schon recht, als er die Randalierer aus Sachsen so deutlich beim Namen nannte. Um solchen gesellschaftlichen Bodensatz muß sich die Polizei kümmern.“

Philipp Jessen, Chefredakteur von stern.de empörte sich über die seiner Ansicht nach „Nazis oder mitmarschierende ‘Das wird man ja wohl nochmal sagen dürfen’-Bürger-Hooligans“ von Heidenau: „Bisher war ich der Überzeugung, daß es menschlichen Dreck gar nicht geben kann. Seit dem Wochenende bin ich mir da nicht mehr so sicher.“

Bundesjustizminister Maas kündigt Besuch in Heidenau an

Am Mittwoch besuchte dann auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Heidenau und sprach mit Asylbewerbern, freiwilligen Helfern und dem Bürgermeister der 16.000-einwohner-Stadt, Jürgen Opitz (CDU). Ihre Ankunft wurde allerding auch von Protesten begleitet. Mehrere Demonstranten riefen „Volksverräterin“ in Richtung Merkel und skandierten „Wir sind das Pack!“

Auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) kündigte an, nach Heidenau reisen zu wollen. Maas hatte bereits im vergangenen Dezember die Demonstrationen von Pegida in Dresden als „Schande für Deutschland“ verurteilt. (krk)

Protest gegen den Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Heidenau Foto: picture alliance/dpa
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