BERLIN. Die illegale Einwanderung nach Deutschland hat stark zugenommen. Im Jahr 2011 kamen im Vergleich zum Vorjahr 18,6 Prozent mehr Ausländer illegal ins Land, wie aus dem Migrationsbericht der Bundesregierung für 2011 hervorgeht. Dies sind insgesamt 21.156 aufgegriffene Personen im Vergleich zu 17.831 im Jahr 2010.
Deutschland bleibt nach Aussage der Bundesregierung zudem weiterhin ein Hauptzielland für legale Einwanderer. Das Land habe dabei sogar an Attraktivität gewonnen. Für 2011 verzeichnet die Bundesregierung 960.000 Zuzüge. 2010 waren es knapp 800.000. Etwa 62 Prozent aller Zuzüge kamen aus der Europäischen Union. In etwa 12 Prozent der Fälle handelt es sich um Deutsche, die aus dem Ausland zurückgekehrt sind.
Mehrheit der Ausländer sind EU-Bürger
Laut dem Bericht sind knapp ein Viertel der in Deutschland lebenden Ausländer Türken (1,6 Millionen). Etwa 1,65 Millionen Ausländer stammen aus mittel- und westeuropäischen EU-Staaten sowie 951.000 aus osteuropäischen EU-Ländern. Im Migrationsbericht werden stets die Zahlen für das vorletzte Jahr veröffentlicht.
Die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer (CDU), zeigte sich erfreut über die Zahlen: „Die Zahlen des Migrationsberichts 2011 belegen:Deutschland ist heute ein Einwanderungsland. Und das ist gut so! Denn wir brauchen Fachkräfte.“ Gleichzeitig machte sich Böhmer für mehr Integrationsbemühungen stark: „Die Zuwanderung kann uns stärken, wenn wir sie richtig gestalten. Wir dürfen deshalb die Fehler vergangener Jahrzehnte nicht wiederholen und die Zuwanderer sich selbst überlassen. Zuwanderung und Integration müssen stets zusammengedacht werden“, sagte sie. (tb)