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Wahl zum Bundespräsidenten: Parteien gratulieren Gauck

Wahl zum Bundespräsidenten: Parteien gratulieren Gauck

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Wahl zum Bundespräsidenten
 

Parteien gratulieren Gauck

Der neugewählte Bundespräsident Joachim Gauck hat am Montag offiziell die Amtsgeschäfte übernommen. Er traf am Montagvormittag zu einem Gespräch mit seinem zurückgetretenen Vorgänger Christian Wulff im Schloß Bellevue zusammen. Lob für Gauck kam vom gesamten politischen Lager. Lediglich die Linskpartei äußerte Kritik.
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Joachim Gauck nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten Foto: Bundesregierung/Kugler

BERLIN. Der neugewählte Bundespräsident Joachim Gauck hat am Montag offiziell die Amtsgeschäfte übernommen. Er traf am Montagvormittag zu einem Gespräch mit seinem zurückgetretenen Vorgänger Christian Wulff im Schloß Bellevue zusammen.

Zuvor hatten bereits sämtliche Parteien mit Ausnahme der Linkspartei dem früheren DDR-Bürgerrechtler zu dessen Wahl öffentlich gratuliert. Gauck werde ein ausgezeichneter Bundespräsident sein, gab sich CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sicher. „Es ist ein gutes und wichtiges Zeichen, daß sich die Demokraten in insgesamt nicht einfachen Zeiten hinter ihm versammelt haben.“

Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfelt, sagte: Gaucks Lebensthema sei die Freiheit in der Verantwortung, die Wertschätzung der Freiheit und die Freude an der Freiheit. „Ich bin sicher, daß er uns lehren wird, den Geschmack an der Freiheit nicht zu verlieren, da dieser Geschmack das Salz in der Suppe einer jeden Demokratie ist.“

Roth: Gauck wird Präsident aller Menschen in Deutschland

Bereits vor der Wahl hatte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier Gauck als „Demokratielehrer“ gelobt, der die Würde des Amtes schnell wieder herstellen werde. Gauck sei „der richtige Präsident zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ und könne vor allem junge Menschen überzeugen, wie wertvoll und wichtig Demokratie sei.

Begeistert zeiget sich auch FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle: Er glaube, „daß wir und die Gesellschaft für die nächsten Jahre von ihm wichtige Impulse erwarten können“, sagte Brüderle. Gaucks ganzes Leben sei ein Beispiel dafür, wie man für Freiheit auch in schwierigen Situationen eintreten könne.

Laut Grünen-Chefin Claudia Roth werde Gauck „nicht der Präsident einer Regierungsmehrheit sein“. Der Theologe sei „kein roter, kein schwarzer, kein grüner, kein gelber Präsident“, sondern werde der Präsident aller Menschen in Deutschland sein.

Linkspartei vermißt Worte zur sozialen Gerechtigkeit

Kritik kam dagegen von der Linkspartei: Deren Co-Vorsitzender Klaus Ernst hielt Gauck im Deutschlandfunk vor, in seiner Antrittsrede keine Worte zum Thema der sozialen Gerechtigkeit gefunden zu haben. Freiheit sei für Gauck vor allem die Freiheit der Wirtschaft.

Noch deutlicher wurde der Vorsitzende der Linksfraktion im sächsischen Landtag, André Hahn. Gaucks Rede nach der Wahl sei „schlichte enttäuschend“ gewesen und „wohl die inhaltlich schwächste Antrittsrede, die ein neuer Bundespräsident je gehalten hat“, kritisierte Hahn. Gauck habe völlig undifferenziert von 56 Jahren Diktatur in Deutschland gesprochen und dagegen über „die Nazi-Morde, die das Land erschüttern“, kein einziges Wort verloren. Auch habe er es versäumt, ein Zeichen für die soziale Gerechtigkeit in Deutschland zu setzen. „Von diesem Bundespräsidenten haben insbesondere die Schwachen in unserer Gesellschaft nichts Gutes zu erwarten“, beklagte der Linkenpolitiker.

Deutsche Burschenschaft setzt große Hoffnung in Gauck

Die Deutsche Burschenschaft (DB) erhofft sich dagegen, „daß mit Gauck ein mutiger Streiter für ein freiheitliches und selbstbewußtes Deutschland gefunden wurde“. Freiheit sei auch in der Bundesrepublik nicht selbstverständlich, sondern werde vor allem „durch den Konformitätsdruck der linken Political Correctness eingeschränkt“. Zudem hoffe man, „daß Gauck sich neben der Freiheit für die innere Einheit unseres Vaterlandes engagieren wird“.

Dazu zähle in erster Linie das „Zusammenleben der Deutschen in Ost und West und der Erhalt der deutschen (Leit-)Kultur“. Sein Vorgänger Wulff, habe viele Bürger durch seine Islam-Aussage verunsichert und verärgert. „Statt wie Wulff blauäugig von einer ‘bunten Republik’ zu reden, sollte Gauck, will er die Integration vorantreiben,  stärker die Pflichten und die Bringschuld von Einwanderern aus fremden Kulturkreisen betonen“, regte die DB an. (krk)

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