FRANKFURT/MAIN. Die Frankfurter Polizei hat drei Linksextremisten festgenommen, die möglicherweise einen Anschlag auf die im Juni stattfindende Innenministerkonferenz geplant haben.
Wie ein Sprecher der Polizei auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT angab, waren Beamte am Donnerstagmorgen gegen 1 Uhr auf zwei 18 und 19 Jahre alte Männer aufmerksam geworden. Diese hatten die Parole „22. Juni Innenministerkonferenz angreifen“ an eine Brücke gesprüht.
Bei einer anschließenden Durchsuchung ihrer Wohngemeinschaft fand die Polizei neben Informationsmaterial der linksextremen autonomen Szene auch mehrere Plastikflaschen, die mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllt waren und vermutlich als Molotowcocktails eingesetzt werden sollten. Außerdem beschlagnahmten die Beamten mehrere modifizierte Feuerwerkskörper.
Linksextreme Szene kündigt Proteste an
In der Wohnung hielt sich zudem ein 28 Jahre alter Mann auf, der laut Polizei bereits als Angehöriger der Frankfurter autonomen Szene einschlägig aufgefallen ist. Die beiden anderen Männer seien bislang nicht entsprechend in Erscheinung getreten, würden aber zum Umfeld der autonomen Szene gezählt, sagte der Polizeisprecher. Aufgrund der beschlagnahmten a Schriftstücke und Datenträger sei nicht auszuschließen, daß die drei einen Anschlag auf die Innenministerkonferenz planten.
Alle Beteiligten befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Gegen sie wird nun wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoff- und das Waffengesetz sowie des Verdachts auf Verabredung zu einem Verbrechen ermittelt.
Die Frankfurter autonome Szene kündige für Freitagabend eine Protestdemonstration gegen die Festnahme und die anschließende Durchsuchung an. (krk)