VALLETTA. Ungarn hat im Jahr 2024 nur 29 Asylanträge entgegengenommen. Das geht aus Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) hervor, über die die Welt am Sonntag berichtet. Damit ist Ungarn das Land mit den am Abstand niedrigsten Antragszahlen innerhalb der EU im vergangenen Jahr.
Auf Ungarn folgen die Slowakei mit 164 und Litauen mit 361 Anträgen. Die meisten Anträge gingen dagegen in Deutschland ein, konkret 235.925. Am zweitstärksten belastet war Spanien mit 165.398 Anträgen, gefolgt von Frankreich mit 158.512 und Italien mit 154.824 Anträgen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hatte in der vergangenen Woche für Deutschland insgesamt 250.945 Asylanträge im Jahr 2024 gemeldet. Davon waren 229.751 Erstanträge.
Weniger Asylanträge als im Vorjahr
Die meisten Anträge kamen demnach von Syrern (33,4 Prozent), gefolgt von Afghanen (14,9 Prozent) und Türken (12,7 Prozent). In der EU insgesamt stammen die meisten Antragsteller aus Syrien (15 Prozent), Afghanistan (8,7 Prozent) und Venezuela (7,3 Prozent).
Sowohl die Antragszahlen in der EU als auch in Deutschland sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. In der EU insgesamt sank die Zahl laut Welt um zwölf Prozent auf 1,008 Millionen Asylanträge. In Deutschland fiel die Zahl der Erstanträge laut Bamf-Zahlen sogar um 30,2 Prozent.
Dagegen hat die Zahl der Visa, die zu Erwerbstätigkeitszwecken erteilt werden, einen neuen Rekordwert erklommen. Laut Welt zählte das Auswärtige Amt für 2024 ersten Hochrechnungen zufolge insgesamt rund 174.000 solcher Visa. Das wären zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. (ser)