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Britische Universitäten: Konservative kritisieren Warnung vor Literatur-Klassikern

Britische Universitäten: Konservative kritisieren Warnung vor Literatur-Klassikern

Britische Universitäten: Konservative kritisieren Warnung vor Literatur-Klassikern

Der Mehrheitsführer der konservativen Partei im britischen Unterhaus Jacob Rees-Moog kritisiert die Warnung einer Londoner Universität vor der Lektüre des Literaturklassikers "Oliver Twist" (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa | Christian Charisius
Der Mehrheitsführer der konservativen Partei im britischen Unterhaus Jacob Rees-Moog kritisiert die Warnung einer Londoner Universität vor der Lektüre des Literaturklassikers "Oliver Twist" (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa | Christian Charisius
Der Mehrheitsführer der konservativen Partei im britischen Unterhaus Jacob Rees-Moog kritisiert die Warnung einer Londoner Universität vor der Lektüre des Literaturklassikers „Oliver Twist“ (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa | Christian Charisius
Britische Universitäten
 

Konservative kritisieren Warnung vor Literatur-Klassikern

„Oliver Twist“ ist einer Londoner Universität zu hart und rassistisch. Daher warnt sie vor der Lektüre des Klassikers. Konservative in Großbritannien spotten über den Schritt. Allerdings macht der Fall bereits Schule. Auch Orwell und die Bronte-Schwestern hat es schon getroffen.
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LONDON. Der Mehrheitsführer der Konservativen Partei im britischen Unterhaus, Jacob Rees-Mogg, hat die Warnung der Londoner Holloway-Universität vor dem Literatur-Klassiker „Oliver Twist“ von Charles Dickens kritisiert. Die Bildungseinrichtung hatte das Buch wegen „Szenen von Kindesmißbrauch, Rassismus und Armut“ im viktorianischen Zeitalter mit einem entsprechenden Hinweis versehen.

„Es ist mir unbegreiflich, wieso Universitäten ihre Studenten nicht wie erwachsene Menschen behandeln“, betonte er am Mittwoch im Gespräch mit dem britischen Fernsehsender GB News. „Muß man Leuten mit so einem Bildungsgrad wirklich erklären, daß sie sich vielleicht Sorgen darüber machen sollten, was sie alles lesen werden? Sind sie nicht schon groß genug um damit umgehen zu können?“, fragte der Politiker.

Rees-Mogg: „Die Universitäten sollten erwachsen werden.“

Kinder seien seiner Erfahrung nach „außerordentlich robust“. Er selbst habe erst vor kurzem mit Grundschülern über die „blutrünstigen Details“ der Weltgeschichte geredet. „Wir haben uns darüber unterhalten, wie die Leute damals gehängt und gevierteilt wurden. Die Kinder haben da keinen Warnhinweis gebraucht. Sie haben es geliebt sich das anzuhören.“

Der Staat könne zwar an der Entscheidung der Hochschule nicht viel ändern, solle aber auch nicht allzu sehr daran Anstoß nehmen. „Die Universitäten sollten einfach ein bißchen erwachsen werden“, mahnte Rees-Mogg.

Auch Orwell und die Bronte Schwestern gelten als anstößig

Dem Daily Mail gegenüber verteidigte die Royal Holloway Universität unterdessen die Literatur-Kennzeichnung. „Wir nehmen unserer Verantwortung für die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Studenten ernst. Deshalb haben wir das Buch mit einem Warnhinweis versehen“, unterstrich ein Hochschul-Sprecher.

Auch die Universitäten von Northampton und Salford hatten zuletzt vor Standardwerken der Literaturgeschichte gewarnt. Betroffen waren „1984“ von George Orwell, „Große Erwartungen“ von Charles Dickens und „Jane Eyre“ von Charlotte Bronte. (fw)

Der Mehrheitsführer der konservativen Partei im britischen Unterhaus Jacob Rees-Moog kritisiert die Warnung einer Londoner Universität vor der Lektüre des Literaturklassikers „Oliver Twist“ (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa | Christian Charisius
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