PANAMA-STADT. Panama hat angekündigt, dem Flüchtlingsschiff Aquarius die Zulassung zu entziehen. Die Organisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen werfen der italienischen Regierung vor, das mittelamerikanische Land zu dem Schritt zu drängen.
Panama begründete den Entzug der Registrierung mit Beschwerden Italiens, wonach der Kapitän der Aquarius sich geweigert habe, aufgenommene Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückzubringen, meldete die Nachrichtenagentur AFP. Bereits im August hatte Gibraltar dem Schiff die Flagge entzogen. Daher hatte das Boot bis Mitte September in Marseille gelegen. Von dort war es dann unter der Flagge Panamas wieder in See gestochen.
Rettungsorganisationen kritisieren europäische Politiker
SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen kritisierten, daß nun „schutzlose Menschen weiterhin auf See“ sterben würden. „Die europäischen Politiker scheinen keine Skrupel zu haben, zunehmend beleidigende und bösartige Taktiken anzuwenden, die auf Kosten von Menschenleben ihren eigenen politischen Interessen dienen.“
Seit 2016 betreiben die beiden Organisationen das Schiff. In den vergangenen Monaten verweigerten Malta und Italien der Aquarius das Anlegen in ihren Häfen. Erst als europäische Staaten die Aufnahme der Passagiere übernahmen, durfte das Boot in Malta anlegen. (ag)