FERGUSON. Auch mehr als eine Woche nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen schwarzen Jugendlichen ein einem Vorort von St. Loius reißen die gewalttätigen Proteste in der Stadt Ferguson nicht ab. Der Gouverneur des Bundesstaats Missouri, Jay Nixon (Demokraten), kündigte nun ein Eingreifen der Nationalgarde an, die weitere Angriffe auf Polizisten und Plünderungen verhindern soll.
Am Wochenende kam es in der Kleinstadt erneut zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Schwarzen. Dabei sollen auch Schüsse auf die Beamten abgegeben und Molotow-Cocktails geworfen worden sein. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein, um die Demonstration zu beenden. Sieben Personen wurden festgenommen.
Von sechs Kugeln getroffen
„Angesichts dieser absichtlichen, koordinierten gewalttätigen Angriffe auf Leben und Eigentum in Ferguson, werde ich die Leitung den sehr fähigen Männern und Frauen der Missouri Nationalgarde übertragen“, sagte Nixon laut einem CNN-Bericht. Der Tod des 18jährigen Michael Brown hatte in den Vereinigten Staaten eine neue Debatte über Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst.
Laut einer von der Familie des Opfers in Auftrag gegebenen Autopsie wurde Brown von sechs Kugeln aus der Pistole eines Polizisten von vorne in Brust und Kopf getroffen. Zuvor war er von diesem kontrolliert worden, nachdem er auf der Straßenmitte gelaufen war und im Verdacht stand, einen Ladendiebstahl begangen zu haben. Laut Polizeiangaben habe Brown dann im Streifenwagen versucht, einem Polizisten die Waffe zu entreißen und sei daraufhin erschossen worden. (ho)