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Fußball und Politik: Eintracht-Präsident tritt gegen Tönnies nach

Fußball und Politik: Eintracht-Präsident tritt gegen Tönnies nach

Fußball und Politik: Eintracht-Präsident tritt gegen Tönnies nach

Peter Fischer
Peter Fischer
Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer wundert sich, warum Clemens Tönnies nicht zurücktrat Foto: picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa
Fußball und Politik
 

Eintracht-Präsident tritt gegen Tönnies nach

Der Präsident des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt (SGE), Peter Fischer, hat dem Schalker-Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies mangelndes Rückgrat vorgeworfen. Er hätte von dem Schalke-Boß erwartet, daß er nach seinen Äußerungen über Afrikaner zurücktrete. Es ist nicht das erste Mal, daß Fischer sich politisch zu Wort meldet.
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FRANKFURT/MAIN. Der Präsident des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt (SGE), Peter Fischer, hat dem Schalker-Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies mangelndes Rückgrat vorgeworfen. „Ich hätte aber von einem erfolgreichen Geschäftsmann und intelligenten Manager wie Tönnies erwartet, daß er so smart gewesen wäre, für sich die persönlichen Konsequenzen zu ziehen und zurückzutreten,“ sagte er dem Deutschlandfunk mit Blick auf die Aussagen von Tönnies über Afrikaner.

Der Schalke-Boß hatte im vergangenen August geäußert, es sei besser, 20 Kraftwerke in Afrika zu bauen, damit die Afrikaner im Dunkeln weniger Kinder produzieren würden. Dafür hatte er heftige Kritik geerntet und sich entschuldigt. Als Konsequenz ließ er sein Amt für drei Monate ruhen.

Nach seiner Rückkehr zeigte sich Tönnies geläutert und entschuldigte sich noch einmal für seine Äußerungen. Zugleich versicherte er: „Ich bin derjenige, der bei jeder Anti-Rassismus-Kampagne als allererstes das Plakat hochhält und sagt: ‘Hört zu, das darf auf Schalke keinen Einzug haben.’“

Fischer wirbt für „mündige Sportler“

Fischer reichte das aber offenbar immer noch nicht aus. Der Eintracht-Präsident plädierte dafür, daß sich Sportler politisch positionieren dürfen. „Der unmündige Sportler kann nicht der Sportler sein, den wir uns heute in dieser Generation wünschen.“

In der Vergangenheit hatte sich der Eintracht-Präsident öffentlich gegen die AfD gestellt. So hatte er behauptet, wer die AfD wähle oder Mitglied ist, passe nicht zu dem Verein aus der Mainmetropole. Zu dieser Aussage steht Fischer nach wie vor.

Um ein Zeichen für Vielfalt zu setzen liefen die Profifußballer im November beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg in Sondertrikots auf. Darauf waren die Flaggen aller Herkunftsländer der Frankfurter Spieler abgebildet. Wenige Wochen später trat die Eintracht als vierter Bundesligist auch der „Charta der Vielfalt“ bei. „Wir stehen für Toleranz und Vielfalt“, betonte Präsident Fischer. Als Team könne der Verein nur dann erfolgreich sein, „wenn jede und jeder Einzelne anerkannt, wertgeschätzt und einbezogen wird“.

Erneut gegen Leipzig

Auf dem Platz geht es für die SGE unterdessen am Dienstag Abend um den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Adler treffen in der heimischen Commerzbank-Arena auf den RB Leipzig. Die beiden Mannschaften waren erst vor zehn Tagen in der Bundesliga gegeneinander angetreten. Das Spiel gewann die Eintracht mit 2:0 gegen den Herbstmeister aus Leipzig.

Das Team von Julian Nagelsmann engagiert sich ebenfalls für Toleranz, Respekt, Offenheit und Vielfalt. Vor der sächsischen Landtagswahl im vergangenen Jahr starteten die Roten Bullen daher auch eine Anti-Rechts-Kampagne.

Nach dem Sieg gegen Leipzig mußte die SGE allerdings bereits im nächsten Spiel Punkte lassen und verpaßte die Chance, auf Abstand zum Tabellenkeller zu gehen. Beim derzeitigen Liga-Schlußlicht Fortuna Düsseldorf kamen die Hessen nicht über ein 1:1 hinaus. (ag/krk)

Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer wundert sich, warum Clemens Tönnies nicht zurücktrat Foto: picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa
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