HALLE. Nach einer blutigen Attacke in Halle an der Saale, bei der unter anderem ein elfjähriges Mädchen verletzt wurde, hat die Staatsanwaltschaft den festgenommenen Kosovaren wieder auf freien Fuß gesetzt. Es bestehe „kein dringender Tatverdacht für einen Versuch des Tötungsdelikts“ mehr.
Der Verdächtige wurde nach seiner Vernehmung sowie der Befragung weiterer Zeugen aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Zu dem Vorfall war es am Sonntagabend vor einem Wohnhaus gekommen. Dabei wurden ein 29jähriger Syrer schwer sowie ein 47jähriger Mann und das elfjährige Mädchen leicht verletzt.
Laut Polizei wiesen die Opfer Schnitt- und Stichverletzungen auf. Die Verletzten gehören allesamt einer syrischen Familie an. Der 29jährige befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr. Nach Angaben der Ermittler eskalierte ein Streit über Kinderlärm zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Der 46jährige Kosovare erklärte, er sei bedrängt worden, habe aber selbst die Rettungskräfte verständigt. Die Polizei stellte ein Messer sicher, das mutmaßlich als Tatwaffe diente.
Kein Haftantrag nach Messer-Attacke
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein Haftantrag wurde nicht gestellt – weder Flucht- noch Wiederholungsgefahr sollen bestehen. Der Mann lebt laut Behörden seit Jahren mit Aufenthaltserlaubnis in Deutschland und sei sozial sowie beruflich integriert.
Mit einem Abschluß der Ermittlungen sei nicht vor mehreren Wochen zu rechnen. Die Polizei will eine zweistellige Zahl an Zeugen befragen. (rr)