BERLIN. Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli hat sich über Anfeindungen im Netz gegen ihre Person beklagt. „Ich würde lieber frei und sicher durch meine Heimatstadt laufen, ohne ständig das Gefühl zu haben, es könnte mir jetzt etwas passieren“, äußerte sie am Mittwoch im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Kritik an ihr speise sich aus einer Kombination aus „vielen menschenverachtenden Ideologien“.
Inzwischen gebe es „rechte Netzwerke“, die es darauf anlegen würden, die Demokratie „ins Wanken“ zu bringen. „Und selbstbewußte, sichtbare Frauen sind eine Bedrohung für sie“, sagte sie, während sie für ihr neues Buch „Laut“ über Haßrede im Internet warb.
Mein Buch LAUT. Ab morgen (29.03.) im Handel. @GoldmannVerlag pic.twitter.com/NTrsRqGLL3
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) March 28, 2023
Chebli: „Meine Rolex ist kein Skandal“
Anstatt sie als Sozialdemokratin und Kind von Migranten wegen einer Rolex an ihrem Arm mit „Haß zu überschütten“, sollten sich ihre Kritiker endlich selbst mit Armutsbekämpfung beschäftigen, mahnte die Politikerin. „Das ist der Skandal, nicht meine Rolex“, betonte sie dem Internetportal Web.de gegenüber.
Die Sozialdemokratin war in der Vergangenheit wegen Äußerungen zur Vereinbarkeit von Grundgesetz und Scharia sowie wegen eines öffentlichen Auftritts mit einer Rolex an ihrem Arm kritisiert worden. Zuletzt hatte Chebli den Berlinern nach der Wahl in dem Bundesland Gleichgültigkeit gegenüber Rassismus unterstellt.
Das Ergebnis in Berlin zeigt auch: Den Leuten sind die hässlichen rassistischen Ausfälle der CDU als Reaktion auf die Silvesternacht einfach total egal. #Berlinwahl
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) February 12, 2023
In ihrem neuen Buch „Laut – Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können“ setzt sich Chebli zusammen mit der Grünen-Politikerin Renate Künast und dem Journalisten Sascha Lobo mit Haßkommentaren im Internet auseinander. (fw)