PORTLAND. Randalierer haben in Portland im US-Bundesstaat Oregon am Sonntag eine Statue des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln (1809-1865) gestürzt. In den sozialen Medien begründeten linksradikale Organisationen die Aktion als Teil des „Indigenous Peoples Day Of Rage“ (dt. „Eingeborenen-Tag der Wut“). Hintergrund sei der Protest gegen den Christoph Kolumbus Tag, der am Montag landesweit in den USA gefeiert wird.
Auch eine Statue des 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt (1858-1919) wurde mit Farbe beschmiert und von ihrem Sockel gerissen. Anschließend zerstörten die Menschenmenge Fensterscheiben der Oregon Historical Society und auf dem Campus der State University, berichtete CBS News.
Antifa rioters in Portland have smashed up the Oregon Historical Society tonight. #PortlandRiots pic.twitter.com/aUozlDlBXG
— Andy Ngô (@MrAndyNgo) October 12, 2020
Auf dem Sockel des Lincoln Denkmals sprühten die Randalierer „Dakota 38“, womit sie darauf verwiesen, daß der Politiker 1862 die Hinrichtung von 38 Indianern vom Stamm der Dakota genehmigte. Sie hatten während eines Aufstandes weiße Siedler vergewaltigt und ermordet. Während des US-amerikanischen Bürgerkriegs 1861-1865 war Lincoln Präsident der Nordstaaten. Nach ihrem Sieg setzte Lincoln die Abschaffung der Sklaverei durch.
Portland ist Zentrum der „Black Lives Matter“-Unruhen
Der Kolumbus-Tag wird in den USA und im spanischsprachigen Raum am 12. Oktober begangen. Er erinnert an die Entdeckung Amerikas durch den Seefahrer an diesem Datum 1492.
Die Angriffe auf die Statuen der beiden US-Präsidenten sind die jüngsten Fälle seit dem Ausbruch der Unruhen als Folge der „Black Lives Matter“-Proteste in den Vereinigten Staaten. Dabei war es bereits zu Angriffen auf Denkmäler für Christoph Kolumbus gekommen. Auch in England und Deutschland waren Standbilder mit Bezug zur Kolonialgeschichte in dem Zusammenhang zur Zielscheibe von Attacken und Abrißforderungen geworden.
In den vergangenen Monaten hatte sich Portland im Nordwesten der USA zu einem Zentrum der Ausschreitungen gegen angeblich rassistische Polizeigewalt entwickelt. Den Sommer über war es täglich zu Vandalismus und Plünderungen gekommen. Der demokratische Bürgermeister Ted Wheeler lehnte die Unterstützung der Bundespolizei ab. (ag)