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Hessen: Mehrere Tote: Generalbundesanwalt ermittelt nach Schußattacken

Hessen: Mehrere Tote: Generalbundesanwalt ermittelt nach Schußattacken

Hessen: Mehrere Tote: Generalbundesanwalt ermittelt nach Schußattacken

Schüsse in Hanau
Schüsse in Hanau
Schwer bewaffnete Polizisten bewachen einen der Tatorte in Hanau Foto: picture alliance / AP Photo
Hessen
 

Mehrere Tote: Generalbundesanwalt ermittelt nach Schußattacken

Nach mehreren Schußwaffenattacken mit elf Toten im hessischen Hanau hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen. Unter den Toten befindet sich auch der mußtmaßliche Täter. Er soll laut verschiedener Medienberichte auch ausländerfeindliche Motive gehabt haben.
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HANAU. Nach mehreren Schußwaffenattacken mit elf Toten im hessischen Hanau hat der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernommen. Grund dafür seien Hinweise auf ein ausländerfeindliches Motiv des mutmaßlichen Täters, meldete die Nachrichtenagentur dpa.

Ersten Informationen zufolge hatte ein Mann am Mittwoch abend bei zwei Shisha-Bars neun Menschen erschossen, teilte die Polizei am Donnerstag morgen mit. Beamte hätten dann in der Wohnung des Schützen zwei weitere Leichen gefunden. Eine davon soll die des mutmaßlichen Täters sein. Hinweise auf weitere Täter gebe es nicht.

Mutmaßlicher Täter veröffentlichte Video mit verschwörungstheoretischen Äußerungen

Wie die Bild-Zeitung und Focus Online aus Sicherheitskreisen erfuhren, handelt es sich bei dem Verdächtigen um Tobias R. Die Polizei habe in seiner Wohnung ein Bekennervideo und ein 24 Seiten langes Bekennerschreiben gefunden, in dem er laut Bild auch rechtsextreme Motive äußere.

Wenige Tage vor der Tat hatte der Mann ein Video mit einer „persönlichen Botschaft an alle Amerikaner“ hochgeladen. Darin spricht Tobias R. von unterirdischen Militäreinrichtungen in den USA, in denen Kinder mißbraucht und getötet würden. Außerdem werde dort dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände kämpfen.

Der mutmaßliche Täter in einem YouTube-Video Foto: Screenshot

Auf seiner Internetseite schrieb Tobias R.: „Etwas sehr Großes wird vor der Menschheit verborgen gehalten!“ Die Seite wurde mittlerweile vom Netz genommen.

Als Sportschütze aktiv

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) teilte mit, Tobias R. habe legal Waffen besessen und sei als Sportschütze aktiv gewesen.

Bundesregierung erschüttert über Tat

Die Bundesregierung reagierte bestürzt auf die Gewalttat. „Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag morgen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern.“

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihre Reise nach Halle abgesagt. „Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten.“

Grünen-Politiker bringt Tat mit AfD in Zusammenhang

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz sagte der Bild-Zeitung, er sei tief betroffen über den „grauenvollen Terroranschlag“. Die Hintergründe müßten aufgeklärt werden, es sei die Stunde der Ermittler. „Klar ist aber auch, dass das Hetzen gegen Migranten, das Bedienen antisemitischer Narrative und die Verächtlichmachung von Staat und Medien wie es auch von der AfD seit Jahren systematisch betrieben wird, tödliche Konsequenzen hat.“

Er ergänzte: „Dieses vergiftete gesellschaftliche Klima ist der Nährboden für die rechtsterroristischen Strukturen, mordende Einzeltäter und Terroranschläge wie in Halle, Kassel und nun Hanau.“

Gauland und Weidel: „Abscheuliches Verbrechen macht uns fassungslos“

Die beiden AfD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Alice Weidel und Alexander Gauland, teilten mit: „Das abscheuliche Verbrechen in Hanau erschüttert uns zutiefst und macht uns fassungslos. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den Opfern dieser grauenvollen Gewalttat und ihren Angehörigen. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung.“ (ls)

Schwer bewaffnete Polizisten bewachen einen der Tatorte in Hanau Foto: picture alliance / AP Photo
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