DRESDEN. Pegida-Demonstranten sind für eine Beibehaltung des Asylrechtes. Gleichzeitig besitzen sie kaum Vertrauen in die Politik. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte Untersuchung des Dresdner Politikwissenschaftlers Werner Patzelt. Demnach stimmen zwei Drittel der Befragten der Aussage zu, Deutschland solle weiterhin Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen. Lediglich 6,7 Prozent sind der gegenteiligen Meinung.
Große Vorbehalte besitzen die Pegida-Anhänger gegenüber der Politik. Über neunzig Prozent sind der Meinung, nicht mehr durch Parteien oder Politiker vertreten zu werden. Die meisten Sympathien genießt die AfD. Ein Drittel steht ihr aufgeschlossen gegenüber. Die übrigen Parteien erhalten weit abgeschlagen Zustimmungswerte von 4,7 (CDU), 3,5 (Linkspartei), 2,2 (NPD), 1,7 (SPD) und 0,4 Prozent (FDP). Die Berichterstattung über die Pegida halten 88 Prozent für nicht ausgewogen.
Sich selbst schätzen die Pegida-Teilnehmer als politisch gemäßigt ein. Zwei Drittel der Befragten sehen sich politisch in der Mitte. 22,5 Prozent verorten sich „eher rechts“ und 5,7 Prozent „eher links“. Ganz rechts oder links sehen sich 4,4 beziehungsweise 2,2 Prozent. Bei einer Bundestagswahl würden 57,5 Prozent der Befragten der AfD ihre Stimme geben, gefolgt von CDU (5,6 Prozent) und Linkspartei (5,1 Prozent). Der Anteil der Nichtwähler läge bei 22,4 Prozent. (FA)