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15 Prozent der Belegschaft feiert krank: Tesla droht krankgemeldeten Mitarbeitern in Grünheide mit Konsequenzen

15 Prozent der Belegschaft feiert krank: Tesla droht krankgemeldeten Mitarbeitern in Grünheide mit Konsequenzen

15 Prozent der Belegschaft feiert krank: Tesla droht krankgemeldeten Mitarbeitern in Grünheide mit Konsequenzen

Produktion von Elektrofahrzeugen vom Typ Tesla Model Y im Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. FOTO: picture alliance/dpa | Patrick Pleu
Produktion von Elektrofahrzeugen vom Typ Tesla Model Y im Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. FOTO: picture alliance/dpa | Patrick Pleu
Produktion von Elektrofahrzeugen vom Typ Tesla Model Y im Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. FOTO: picture alliance/dpa | Patrick Pleu
15 Prozent der Belegschaft feiert krank
 

Tesla droht krankgemeldeten Mitarbeitern in Grünheide mit Konsequenzen

Der Autobauer zweifelt Krankmeldungen an und droht mit Lohnstopp. Die IG Metall kritisiert das Vorgehen scharf. Hausbesuche und Forderungen nach Schweigepflichtentbindung sorgen für zusätzlichen Ärger.
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Werteorientierter Arbeitgeber sucht Verstärkung

GRÜNHEIDE. Der Elektroautobauer Tesla sieht sich in seinem Werk in Grünheide mit einem ungewöhnlich hohen Krankenstand konfrontiert. Medienberichten zufolge soll das Unternehmen nun krankgeschriebenen Mitarbeitern mit der Einstellung der Lohnfortzahlung gedroht haben.

Laut Werksleiter André Thierig lag die Krankenquote im vergangenen Sommer bei 15 Prozent. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen betroffene Mitarbeiter Schreiben erhalten haben, in denen ihre Krankmeldungen angezweifelt werden. Demnach droht Tesla nicht nur mit der Einstellung der Lohnfortzahlung, sondern fordert offenbar auch bereits gezahlte Beträge zurück.

Zudem sollen die Mitarbeiter aufgefordert worden sein, ihre behandelnden Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden und die Gründe für ihre Krankschreibungen offenzulegen. Laut dem Bericht handelt es sich hierbei nicht um Einzelfälle.

Tesla vermutet gefälschte Atteste

Die IG Metall äußert heftige Kritik an diesem Vorgehen. „Tesla zweifelt in großem Umfang ärztliche Atteste an, verweigert die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und behält Entgelt ein“, erklärte Bezirksleiter Dirk Schulze gegenüber dem Handelsblatt. Tesla selbst hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.

Bereits im September des vergangenen Jahres gab es Auseinandersetzungen zwischen Tesla und seinen Angestellten. Damals kündigte Thierig an, Hausbesuche bei krankgeschriebenen Mitarbeitern durchzuführen. Laut ihm sei dies ein übliches Vorgehen in vielen Unternehmen. Man habe festgestellt, daß rund 200 Mitarbeiter trotz Lohnfortzahlung in dem Jahr noch keine einzige Schicht gearbeitet hätten und mindestens alle sechs Wochen eine neue Krankschreibung vorlegten. Bei den Besuchen seien viele der Erkrankten nicht angetroffen worden, teilweise habe es aggressive Reaktionen gegeben.

Thierig sieht die Ursache des hohen Krankenstands nicht in den Arbeitsbedingungen. Interne Analysen hätten gezeigt, daß sich insbesondere freitags und in Spätschichten auffällig mehr Mitarbeiter krankmeldeten. „Das ist kein Indikator für schlechte Arbeitsbedingungen, denn diese sind an allen Tagen und in allen Schichten gleich“, betonte der Werksleiter. Vielmehr gebe es Hinweise darauf, daß das deutsche Sozialsystem teilweise ausgenutzt werde. (rr)

Produktion von Elektrofahrzeugen vom Typ Tesla Model Y im Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. FOTO: picture alliance/dpa | Patrick Pleu
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