BERLIN. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat vor dem Hintergrund des schwarz-roten Sondierungspapiers vor einem deutlichen Anstieg der Beitragssätze gewarnt. Bis 2040 soll der Beitrag von derzeit 18,6 Prozent des Bruttoeinkommens auf 22,9 Prozent steigen, wie ein DRV-Sprecher der Bild-Zeitung mitteilte. Den größten Anstieg werde es ab 2030 geben.
Bereits am vergangenen Wochenende hatte DRV-Präsidentin Gundula Roßbach die Pläne der CDU, CSU und der SPD kritisiert, darunter die geplante Ausweitung der Mütterrente. „Da geht es um eine sehr teure Umverteilung“, mahnte sie gegenüber dem Tagesspiegel und verwies auf die prognostizierten Kosten von fünf Milliarden Euro. Sollte die DRV das Vorhaben tragen müssen, würden die Beitragszahler „schon im Jahr 2027 bei einem Beitragssatz von mehr als 19 Prozent landen“.
Schwarz-Rot will das Rentenniveau sichern
Die Rentenkasse, so Roßbach, sei „der falsche Ort“, um „Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit“ heilen zu wollen. „Es war immer klar und eingepreist, daß durch den demographischen Wandel die Beiträge steigen werden. Diese Phase beginnt nun, das ist unausweichlich. Die Politik sollte das auch vertreten“, betonte sie.
Nach Plänen der Koalition sollen alle künftigen Rentner, die den überwiegenden Teil der Kindererziehung in ihrem Haushalt übernommen haben, Anspruch auf zusätzliche Leistungen haben. Bisher gilt das nur für Eltern, deren Kinder ab 1992 geboren wurden. Zudem will Schwarz-Rot nach eigenen Angaben das Rentenniveau sichern und den abschlagsfreien Eintritt nach 45 Jahren behalten. (kuk)