SCHWERIN. Mecklenburg-Vorpommerns FDP hat Kritik an ihrer fehlenden Unterstützung des SPD-Kandidaten Rico Bodenschier zur Oberbürgermeisterwahl in Schwerin zurückgewiesen. Badenschier muß in der Stichwahl gegen AfD-Kandidat Leif-Erik Holm antreten. „Das ist keine leichte Entscheidung für uns, für die wir auch viel Kritik bekommen. Wir wollen aber auch unterstreichen, daß wir eine eigenständige Partei sind“, unterstrich der Generalsekretär der mecklenburg-vorpommerischen FDP, David Wulff, am Donnerstag im Gespräch mit dem NDR.
Im Vorfeld der zweiten Abstimmung am 18. Juni hatte Schwerins FDP-Kreisvorstand Paul Bressel klargestellt, weder AfD noch SPD zu unterstützen. „Oberbürgermeisterwahl in Schwerin: Eine Wahl zwischen Cholera und Pest“, schrieb er in einem mittlerweile gelöschten Beitrag in den sozialen Netzwerken.
Hat @bressel_paul da etwa einen Tweet gelöscht? Denen ist gar nichts mehr peinlich… pic.twitter.com/EDb3EZP5dd
— sharknaldo 🦈 (@dernaldo) June 7, 2023
Die „Brandmauer nach rechts“ stehe, betonte demgegenüber Generalsekretär Wulff. Die AfD werde nicht unterstützt. „Das heißt aber nicht automatisch, daß wir Rico Badenschier mit Jubelstürmen unterstützen müssen“, betonte der Politiker.
Graf Lambsdorff attackiert Schweriner FDP – SPD lobt ihn
Empört über den eigenen Kreisverband zeigte sich allerdings die Bundes-FDP „Diese Aussage ist sachlich falsch“, monierte der Bundestagsabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff (FDP) den „Cholera und Pest“-Vergleich seines Parteifreundes am Mittwoch via Twitter. Die SPD sei im Gegensatz zur AfD ein „demokratischer Mitbewerber, mit dem wir zu Zeit im Bund koalieren. Sie ist links, nicht liberal, aber sie weder Pest noch Cholera“. Die AfD hingegen sei Pest und Cholera in einem.
Danke Alexander!
— Lars Klingbeil 🇪🇺 (@larsklingbeil) June 8, 2023
Applaus erhielt Graf Lambsdorff dafür aus der SPD-Bundesspitze. „Danke Alexander!“, kommentierte der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil den Lambsdorff-Tweet. Auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), meldete sich über Twitter zu Wort und nannte den FDP-Politiker für seine Äußerungen als „Ehrenmann“. Lob kam auch vom Leiter der Rechercheabteilung von „t-online“, Lars Wienand der die Einlassungen von Lambsdorff als „stabil“ bezeichnete.
Stabil!
— Lars Wienand (@LarsWienand) June 7, 2023
(fw)