BERLIN. Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, hat Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen zum Austritt aus der CDU aufgerufen. „Dieser Mann hat in der CDU nichts zu suchen“, betonte Kuban gegenüber dem Spiegel. Wenn ihm wirklich etwas an der Partei liege, solle er von sich aus die CDU verlassen. Notfalls müsse es ein Parteiausschlußverfahren geben.
Vor rund einer Woche hatte sich der CDU-Bundesvorstand geschlossen von Maaßen distanziert und dessen Einträge in sozialen Netzwerken verurteilt, in denen er sich kritisch mit den Corona-Impfstoffen befaßt hatte. Auch Parteifreunde warfen ihm daraufhin vor, Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Merkel soll CDU-Ehrenvorsitzenden werden
Dem Vorschlag des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans, den früheren Spitzenbeamten zum Austritt aufzufordern, wollte sich die Parteispitze aber nicht anschließen. Auch Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, sprach sich gegen eine solche Maßnahme aus.
Kuban forderte zudem, die frühere Kanzlerin Angela Merkel zur Ehrenvorsitzenden der CDU zu ernennen. „Wer Deutschland 16 Jahre so erfolgreich geführt hat, hat das verdient.“ Zuletzt hatten mehrere CDU-Politiker dafür geworben, Merkel für ihre politische Arbeit zu ehren. Der EU-Abgeordnete Dennis Radtke schlug die Gründung einer Stiftung für Migrations- und-Integrationsforschung vor. Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers forderte, einen Raum der Bundesgeschäftsstelle nach Merkel zu benennen. (ls)