HEIDELBERG. Die Heidelberger Gleichstellungsbeauftragte, Marie-Luise Löffler, hat an weitere deutsche Städte appelliert, kostenlose Periodenprodukte wie Binden und Tampons zu verteilen. Die Monatsblutung von Frauen müsse enttabuisiert und stärker in den Blick genommen werden, sagte sie dem Deutschlandfunk.
Für viele Menschen handle es sich um ein schambesetztes Thema, obwohl es die Hälfte der Bevölkerung betreffe. Die Stadt Heidelberg habe deshalb das Pilotprojekt „perioHDe“ gestartet und verteile bereits kostenlose Periodenprodukte. Entsprechende Artikel seien für Frauen mit einem geringen Einkommen eine finanzielle Belastung.
Mehrwertsteuer für Tampons beträgt sieben Prozent
Seit 2020 gilt überdies ein gesenkter Steuersatz auf Menstruationsprodukte. Zuvor entfiel auf diese die übliche Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Nun liegt sie bei sieben Prozent. Als Reaktion darauf hatten einige Hersteller die Kosten für Binden, Tampons und Co. erhöht.
Zuletzt hatte der allgemeine Studierendenausschuß (AStA) der Technischen Universität Berlin kostenlose Tampons und Binden auch in Herrentoiletten gefordert. Nicht nur Frauen, sondern auch Trans- und Intersexuelle seien auf die Hygieneartikel angewiesen. Ohne diese könnten sie nicht am öffentlichen Leben teilnehmen. (zit)