AUGSBURG. Mutmaßliche Linksextremisten haben einen Anschlag auf das Wohnhaus und die Praxis der Augsburger AfD-Politikerin Gabrielle Mailbeck verübt. Dabei verteilten sie unter den Anwohnern Flugblätter mit der Überschrift „Achtung! AfDler in Ihrer Nachbarschaft“, versehen mit Adresse und Foto der jungen Frau. Nun ermittelt der Staatsschutz.
Mailbeck zufolge füllten die Täter in der Abend des 22. November gegen 20 bis 22 Uhr ihre Briefkästen mit Bauschaum und schmierten den Schriftzug „AfD angreifen“ auf die Straße vor dem Wohnhaus. Zudem seien sie in das Gebäude eingedrungen und hätten Müll vor ihrer Tür verteilt. Zum Zeitpunkt der Attacke war die junge Mutter mit ihrem Baby allein, schilderte sie der JUNGEN FREIHEIT.
Die gebürtige Brasilianerin, die hauptberuflich Fraktionsgeschäftsführerin der AfD im Augsburger Stadtrat ist, führt mit ihrem Mann eine Praxis für Ernährungsberatung und Sport im angrenzenden Friedberg. Auch dort waren die Täter aktiv und skandierten lauthals „Alerta!“, ein Erkennungsruf der Antifa.
Täter wollen das Ehepaar in der Nachbarschaft „outen“
Auf ihrem Twitter-Profil dokumentierte die 34jährige die Attacke. Ein Foto des Flugblattes zeigt sie und ihren Mann Tim Mailbeck. Darauf heißt es: „Liebe Anwohner*innen und Kund*innen, wir wollten Sie darüber informieren, daß bei Ihnen, in der (Adresse der Praxis geschwärzt, Anm. d. Red.) von den beiden AfDler*innen Tim und Gabrielle Mailbeck betrieben wird.“
Zudem wird auf dem Flugblatt darauf hingewiesen, daß die AfD-Politikerin seit Anfang November öffentlich als Stimmkreiskandidatin Ost bei der Bezirkswahl im kommenden Jahr antritt. Ihr Mann ist Beisitzer im Kreisverband Augsburg Stadt. Auch die Privatadresse der beiden ist auf dem Zettel angeben.
„Die AfD ist eine rassistische, neoliberale Partei, die Faschist*innen hofiert. Dabei vertritt sie nicht, wie sie selbst behauptet, unsere Interessen, sondern die der großen Konzerne und Bonzen! Beispiele, wie die weitere Privatisierung des Gesundheitssystems, gibt es genug. Gerade in der aktuellen Krise müssen wir noch enger zusammenstehen gegen die Angriffe der Reichen und von Rechts!“, lautet der Appell der mutmaßlichen Linksextremisten. Sie fordern auf dem Flugblatt zudem, AfD-Politikern „keine Ruhe“ zu lassen und sie „anzugreifen“.
AfD-Politikerin will sich nicht einschüchtern lassen
Auf dem Internetportal „Indymedia“, das als Plattform der linksradikalen Szene gilt, kursiert ein Bekennerschreiben zu dem Fall. „Dieser Antifa-Angriff auf meine Familie, mein Baby und somit in meinen eigenen vier Wänden, hat uns terrorisiert und natürlich sehr erschrocken. Mein Heim und meine Praxis wurden in so einer brutalen Form im Doppelpack und zum selben Zeitpunkt angegriffen“, sagte Mailbeck der JF mit Blick auf die Attacke.
Mein persönlicher Schwerpunkt als gebürtige Brasilianerin bei der AfD ist genau das: Aufklärung. Wir AfDler sind keine Monster. Unser demokratischer Staat und unsere Familien müssen geschützt werden. Wir kämpfen für Gerechtigkeit! Das sollte nie wieder passieren.
— Gabrielle Mailbeck (@MailbeckG) November 30, 2022
Einschüchtern lassen will sie sich indes nicht: „Mein persönlicher Schwerpunkt als gebürtige Brasilianerin bei der AfD ist genau das: Aufklärung. Wir AfDler sind keine Monster. Unser demokratischer Staat und unsere Familien müssen geschützt werden. Ich kämpfe weiterhin für Gerechtigkeit, Aufklärung und gegen diese politische Suppression durch Linke. Das sollte nie wieder passieren und das zu normalisieren, ist ein Todesurteil für die Demokratie“, stellt Mailbeck klar.