BERLIN. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat sich fassungslos über den Flammen-Tweet von Neuköllns Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) gezeigt. „Ich finde es ungeheuerlich, daß eine politische Repräsentantin die Stimmung in dieser Stadt auf dieser Weise noch anheizt“, sagte er der JUNGEN FREIHEIT. „Aber in dieser Stadt wundert mich gar nichts mehr.“
Herrmann hatte auf Twitter ein Bild von zwei Lieferwagen gepostet, die einen Radweg blockieren. Die Autos hatte sie mit Flammen-Symbolen versehen und dazu geschrieben: „Markierung läßt an Deutlichkeit nichts missen.“
Markierung lässt an Deutlichkeit nichts missen 🤷🏻 pic.twitter.com/4biA9wSJBr
— Monika Herrmann 🚴 (@MonikaHerrmann1) June 2, 2021
Der CDU-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkhard Dregger, äußerte mit Blick auf die Wahlen in Berlin im kommenden September gegenüber dem Bild-Zeitung: „Die Berliner müssen sich die Frage stellen, ob sie dieses Grünen-Chaos in ganz Berlin haben wollen. Kein Mensch bei klarem Verstand kann die unklare Haltung der Grünen zu Extremisten und Gewalt verstehen.“
Brandstifter zerstören Autos in Berlin
Herrmann selbst äußerte sich nicht zu den Reaktionen auf ihren Tweet. Ihre Sprecherin sagte der Bild-Zeitung, sie befinde sich derzeit im Urlaub. Daher könne darüber gestritten werden, ob sie den Beitrag als Privatperson oder als Bezirksbürgermeisterin geschrieben habe.
In Berlin werden immer wieder Autos durch Brandstiftung zerstört. Erst in der Nacht zu Dienstag waren vier Fahrzeuge im Berliner Bezirk Reinickendorf ein Raub der Flammen geworden, wie die B.Z. berichtete. Allein in diesem Jahr seien 25 Fahrzeuge in Flammen aufgegangen und 35 weitere beschädigt worden. Die Polizei gehe in den meisten Fällen von politischen Motiven aus.
Laut Bundeskriminalamt verübten Linksextreme in den Jahren 2018 und 2019 in Deutschland 308 Brandanschläge. Schwerpunkte waren die Städte Berlin, Leipzig und München. (ag)