Aufstellungsparteitag in Greding: AfD Bayern wählt Landesliste: Peter Boehringer wird Spitzenkandidat

Peter Boehringer (AfD), Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Bundestag Foto: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Aufstellungsparteitag in Greding

AfD Bayern wählt Landesliste: Peter Boehringer wird Spitzenkandidat

Deutschland

29. Mai 2021

Autor: JF-Online

8 Kommentare

Der bayerische Landesverband der AfD hat auf seinem Parteitag in Greding die ersten Plätze der Landesliste für die kommende Bundestagswahl gewählt. Die Spitzenkandidatur ging an Peter Boehringer, Platz 2 sicherte sich Corinna Miazga.

GREDING. Der AfD-Landesverband Bayern hat den Bundestagsabgeordneten Peter Boehringer auf Listenplatz 1 für die Bundestagswahl im September gewählt. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag setzte sich bei der Wahl am Samstag auf dem Listenparteitag in Greding ohne Gegenkandidaten durch und erhielt 94 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Spitzenkandidat und damit auf Platz 1 der Landesliste der #AfD #Bayern ist:

Peter Boehringer

Herzlichen Glückwunsch#Bundestagswahl pic.twitter.com/Lfd98Lz3HO

— AfD Bayern (@AfD_Bayern) May 29, 2021

Die Abstimmung um Platz 2 gewann die Landesvorsitzende Corinna Miazga, die sich in einer Stichwahl gegen den Bundestagsabgeordneten Hansjörg Müller mit 156 Stimmen zu 133 Stimmen behaupten konnte. Im ersten Wahlgang hatte Miazga 150 Stimmen erhalten, Hansjörg Müller 124 und Sebatian Wolz 15. Die übrigen Plätze sollen den restlichen Samstag und an weiteren sechs Terminen bis Mitte Juni vergeben werden. Die Wahl im mittelfränkischen Greding bestimmt, in welcher Reihenfolge die Partei Abgeordnete aus Bayern in den nächsten Bundestag entsendet.

Aufgrund der Corona-Pandemie findet der Listenparteitag nicht als Mitglieder-, sondern als Delegiertenversammlung statt. Dagegen wollte Hansjörg Müller vorgehen und beantragte zusammen mit elf Kreisverbänden einen Außerordentlichen Parteitag anstelle des Delegiertentreffens. Der Antrag scheiterte. Umfragen zufolge würden bei der Bundestagswahl derzeit zehn Prozent der Bayern die AfD wählen. 2017 hatten 12,4 Prozent der Wähler im Freistaat der Partei ihre Stimme gegeben. (ha)

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Kommentare

Fritz aus Fritzlar sagt:

30. Mai 2021 um 19:18 Uhr

Ich habe mir gestern ein kurzes Interview mit Alice Weidel über das Wahlprogramm der AfD angeschaut. Wie stets meisterte Frau Weidel die Herausforderung souverän, nur einmal kam sie etwas in Erklärungsnot, nämlich als die Interviewerin sie nach dem EU-Austrittsbeschluß fragte und ihre Stellungnahme erbat. Hier wurde deutlich, wie unklug dieser Beschluß ist, an dem Herr Boehringer hauptbeteiligt war. Jeder, der politisch etwas bewirken will, muß verfestigte Stimmungen unter den Wählern ernst nehmen. Da die Zugehörigkeit zur EU im Volk wenig umstritten ist, war der Vorschlag eines EU-Doppelbeschlusses der angemessene: Bemühungen um Reform, sofern das geht, andernfalls Austritt bzw. Neugründung. Damit wäre man der Volksstimmung gerecht geworden, ohne seine Skepsis zu verheimlichen. Ich kann mich daran erinner, wie ein „Politiker“ mehrfach in den Saal schrie: Wir müssen dem Volk die Wahrheit sagen, die EU ist unreformierbar. Dieser unpolitische Politiker hatte offenbar keine Ahnung, was eine Partei in einer parlamentarischen Demokratie wirklich braucht: Sie braucht Wählerstimmen, um ihre Politik durchzusetzen und nicht eifernde Propheten, die real existierende Wähler abschrecken.
1. Mensch Meyer sagt:
  
  30. Mai 2021 um 22:03 Uhr
  
  Mut zur Wahrheit und verständliche klare Ansagen bringt mittelfristig die Wählerstimmen. Das verlogene Merkelgeschwurbel ist der Beweis. Älterer Netzfund https://www.youtube.com/watch?v=fPiYmnOHTRM
2. HvH100 sagt:
  
  31. Mai 2021 um 0:57 Uhr
  
  Guten Tag Fritz aus Fritzlar,
  
  „Da die Zugehörigkeit zur EU im Volk wenig umstritten ist,..“ Leider eine unbewiesene Behauptung. So unbestritten wie im Vereinigten Königreich?
  
  Im ehemaligen Deutschland gab es nie eine Abstimmung über die Mitgliedschaft in der EU und im EURO-Währungssystem. Und das aus gutem Grund.
  
  Ich glaube aber kaum, dass es zu einem Austritt des ehemaligen Deutschlandes aus dieses Organisationen gibt. Beide werden wohl nach und nach zerfallen und am Ende bleiben die Länder mit den dümmsten bzw. ideologischsten Regierungen übrig.
  
  Viele Grüsse,
  
  HvH
3. Gottfried Hermann Spieth sagt:
  
  31. Mai 2021 um 9:40 Uhr
  
  Sehr geehrter Herr Fritz, Ihre ausgefeilten wahltaktischen Erwägungen in Ehren – aber Parteien und Politiker (sofern sie denn wirklich gestalterisch tätig sein wollen) sollen doch auch eine Richtung vorgeben – und nicht immer nur auf Launen und Stimmungen im Volk hören. Mag sein, dass in unserem Land – speziell im Westteil – die EU immer noch als eine Art Rückversicherung in bezug auf aussen- und wirtschaftspolitische Großgefahren gilt. Mag sein, dass dank Adenauer und Kohl die EU immer noch als „deutsches“ Projekt der Versöhnung mit ehemaligen Kriegsgegnern gilt. Diesen eher rückwärtsgewandten idealistischen Ansatz möchte auch die AfD niemandem rauben. Aber die Entwicklung geht vorwärts. Je mehr es mit dem Westen insgesamt bergab geht, je stärker die BRICS-Staaten und die Neutralen und Blockfreien werden, desto weniger Einfluss hat die EU, und desto schneller läutet ihr Totenglöcklein. Dies mit genialem politischem Instinkt erspürt und gegen die graue partei-interne Eminenz durchgesetzt zu haben, ist das Verdienst der Gruppe um Boehringer. Damit zeigen sie echte RIchtlinienkompetenz und sind bereit, das noch immer ängstliche Volk in die richtige Richtung zu führen.
Peter Ehrlich sagt:

30. Mai 2021 um 11:13 Uhr

Eine sehr gute Entscheidung des AfD-Landesverbandes Bayern. Herr Boehringer ist ein Politiker mit Charisma und klaren politischen Vorstellungen, die eine ehrliche Politik ermöglichen. Die Wahlergebnisse der BT-Wahl im September werden es zeigen! Meine Stimme bekommt er jedenfalls.
Normal sagt:

29. Mai 2021 um 21:18 Uhr

Was mich sehr freut ist dass es Frau Miazga wohl wieder gut geht. Weiterhin meine allerbesten Wünsche, ich bin den gutem AfD Politikern dankbar, aber sie soll weiterhin auf sich achten.
Gottfried Hermann Spieth sagt:

29. Mai 2021 um 19:06 Uhr

Ist Herr Boehringer nicht derjenige, der es auf dem jüngsten Dresdner Parteitag sogar mit Herrn Gauland aufgenommen hat? Hat er nicht gegen den besonnenen, oberlehrerhaften Rat dieser grauen Eminenz den Austritt aus der EU propagiert – mit einer vorwärtsstürmenden Leidenschaft? Und das obendrein noch mit Verweis darauf, dass Winston Churchill und seine Zürcher Pro-Europa-Rede von 1946 nun endlich der Vergangenheit angehören ! Damit hat Boehringer ausserordentlichen Mut bewiesen. Er hat nämlich gegen ein absolut geheiligtes Grunddogma der Nachkriegszeit verstoßen: Gegen europäische Einbindung, Souveränitätsverzicht und Entmachtung Deutschlands als Nationalstaat hat er aufbegehrt. Er hat damit zwar eine politische Todsünde begangen. Aber die wird ihm gewiss vor einem künftigen Forum der Geschichte lächelnd vergeben.
usalloch sagt:

29. Mai 2021 um 18:01 Uhr

Herzlichen Glückwunsch. Da werden die überheblichen Träumer von der Altpartei CSU noch einige Bauchschmerzen bekommen. Söder kann bald zum Ananas züchten nach Alaska umsiedeln, denn es wird weder was mit der Kanzlerschaft , noch ist zukünftig die bayrische Ministerpräsidentschaft ein selbstgänger.