DÜSSELDORF. Der Leiter des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, hat vor terroristischen Tendenzen der Corona-Proteste gewarnt. So hätten Personen, die gegen die Maßnahmen der Bundesregierung demonstrierten, „offensichtlich das Gefühl, daß man sie bedroht. Daraus kann ein Individual-Terrorismus entstehen – also eine Radikalisierung, ohne in einer realweltlichen Gruppe zu sein“, sagte Freier der Rheinischen Post.
In Verbindung mit Verschwörungstheorien drohten dann schwere Anschläge, zeigte sich Burkhard überzeugt. „Wenn dann noch der Eindruck hinzukommt, nicht mehr alleine zu sein, andere denken genauso, dann führt das zu Christchurch, El Paso, nach Halle und nach Hanau“, erklärte er und erinnerte an Terroranschläge der jüngsten Vergangenheit. Dabei habe „immer als ganz wesentliches Motiv eine Verschwörungsideologie im Hintergrund“ gestanden.
Corona-Proteste seien „Resonanzboden für Extremisten“
Daher betrachte seine Behörde die aktuellen Corona-Proteste nicht nur als Ausdruck der Sorge der Bürger. Sie machten deutlich, daß es Personen gebe, die demokratiefeindlich seien. „Diese Proteste sind ein Resonanzboden für Extremisten.“
Ende August hatten in Berlin knapp 40.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung demonstriert. Für Aufsehen sorgte damals die Besetzung der Treppe des Reichstagsgebäudes durch einige Demonstranten. (ag)