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Coronakrise in Krankenhäusern: Rassistisches Gesundheitssystem? Ferda Ataman provoziert mit Tweet

Coronakrise in Krankenhäusern: Rassistisches Gesundheitssystem? Ferda Ataman provoziert mit Tweet

Coronakrise in Krankenhäusern: Rassistisches Gesundheitssystem? Ferda Ataman provoziert mit Tweet

Ferda Ataman
Ferda Ataman
Ferda Ataman: Regelmäßig Teilnehmerin beim Integrationsgipfel Foto: picture alliance/Michael Kappeler/dpa
Coronakrise in Krankenhäusern
 

Rassistisches Gesundheitssystem? Ferda Ataman provoziert mit Tweet

Die Sprecherin des Migrantendachverbandes „Neue deutsche Organisationen“, Ferda Ataman, hat dem deutschen Gesundheitssystem ein strukturelles Rassismusproblem unterstellt. „Ich habe irgendwie eine Ahnung, welche Bevölkerungsgruppen in Krankenhäusern zuerst behandelt werden, wenn die Beatmungsgeräte knapp werden.“ Statt sich zu entschuldigen, rechtfertigte sie nun ihre Aussage.
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BERLIN. Die Sprecherin des Migrantendachverbandes „Neue deutsche Organisationen“, Ferda Ataman, hat dem deutschen Gesundheitssystem ein strukturelles Rassismusproblem unterstellt. „Ich habe irgendwie eine Ahnung, welche Bevölkerungsgruppen in Krankenhäusern zuerst behandelt werden, wenn die Beatmungsgeräte knapp werden“, schrieb Ataman am Montag auf Twitter.

Sie bezog sich damit auf einen vorherigen Eintrag des Politologen Ismail Küpeli. Er warf Polizei und Ordnungsbehörden vor, die Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronakrise besonders streng bei Personen mit ausländischen Wurzeln zu kontrollieren.

Die türkischstämmige Journalistin spielte mit ihrem Tweet auf die möglicherweise drohende Knappheit von Intensivbetten wegen des Coronavirus an. In Italien hatten zuletzt Krankenhäuser in der von der Pandemie besonders betroffenen Region Lombardei begonnen, die sogenannte Triage anzuwenden. Teilweise wurden nur noch Patienten mit guten Überlebenschancen auf der Intensivstation behandelt.

Heftige Kritik

Ataman legte nahe, daß in Deutschland in so einem Fall zuerst Deutsche behandelt würden und etwa Personen mit Einwanderungshintergrund zurückgestellt würden. Für diese Aussage erhielt sie heftige Kritik. Der Integrationsforscher Ruud Koopmanns etwa schrieb auf Twitter, Ataman sei „eine Haßpredigerin, die sich wirklich für keine, sei sie noch so schäbige Unterstellung schämt“. Auch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin wies die Mutmaßung zurück. Die Mediziner gingen nach „rein medizinischen Kriterien“ vor, sagte eine Sprecherin der Welt.

Am Dienstag rechtfertigte Ataman ihre Aussage vom Vortag. Es liege ihr fern, die Arbeit von Ärzten und Pflegern unter Generalverdacht zu stellen. „Doch viele Menschen aus Einwandererfamilien treibt die Angst vor Rassismus um, auch in der Coronakrise. Sie denken darüber nach, welche Folgen institutioneller Rassismus in einem drohenden Ausnahmezustand haben kann“, schrieb sie auf Twitter. Entschuldigt hatte sie sich nicht, sie „bedauere“ aber, „wenn das mißverstanden wurde“.

Deutsche bezeichnet Ataman mit Vorliebe als „Kartoffeln“

Ataman ist regelmäßig Teilnehmerin beim Integrationsgipfel der Bundesregierung. Vor zwei Jahren sorgte sie deutschlandweit für Schlagzeilen, als Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wegen ihr der Veranstaltung fernblieb. In ihren Texten schimpft Ataman mit Vorliebe auf „AfD, Pegida und Co“. Den AfD-Fraktionschef im Bundestag, Alexander Gauland, beispielsweise bezeichnete sie in einer Kolumne als „rechtsradikalen Greis“.

Deutsche ohne ausländische Wurzeln bezeichnet Ataman immer wieder als „Kartoffel“. Die „Neuen deutschen Medienmacher“, die zu dem Dachverband der „Neuen deutschen Organisationen“ gehören und in dessen Vorstand Ataman Mitglied ist, verleihen den Negativpreis „Goldene Kartoffel“. Zuletzt gingen die „Neuen deutschen Organisationen“ mit einem Manifest gegen rechts in die Öffentlichkeit. (ls)

Ferda Ataman: Regelmäßig Teilnehmerin beim Integrationsgipfel Foto: picture alliance/Michael Kappeler/dpa
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