BERLIN. Die Berliner Polizeiführung soll nach dem Willen des Senats künftig eine geschlechtsneutrale Bezeichnung erhalten. Der bisherige offizielle Name „Der Polizeipräsident in Berlin“, der aus dem Jahr 1809 stammt, soll durch „Polizei Berlin“ ersetzt werden, kündigte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Montag im Innenausschuß laut einem Bericht von rbb24 an.
Es sei an der Zeit, eine geschlechtsneutrale Bezeichnung zu wählen, auch weil die Polizei inzwischen eine Frau als oberste Chefin habe, sagte Geisel. Die alte Bezeichnung passe nicht mehr in die heutige Zeit. Für die Umbenennung sei eine Gesetzesänderung nötig, sagte Geisel.
Kritik von der Gewerkschaft der Polizei
Der Pressesprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, Benjamin Jendro, äußerte auf Twitter dazu seinen Unmut. „Mit Verlaub: Wenn die sicher überfällige Namensänderung in ‘Polizei Berlin’ die größte Meldung aus dem heutigen Innenausschuß ist, dann sagt es leider viel über unsere Stadt und die politisch Vertretenden aus – für unsere Präsidentin war die Bezeichnung nach eigenen Angaben kein Problem.“
Nach dem Amtsantritt der jetzigen Polizeipräsidentin Barbara Slowik im April 2018 hatte die Polizei Berlin ein bearbeitetes Foto des Behördennamens getwittert. Statt „Der Polizeipräsident in Berlin“ stand dort dann „Polizeipräsident*in Berlin“. Zuletzt hatte Slowik durch die Ankündigung für Schlagzeilen gesorgt, stärker gegen rechtslastige Einstellungen und rechtsmotivierte Taten in den eigenen Reihen vorzugehen. Derartige Verstöße sollen künftig in einer Datenbank erfaßt werden, sagte Slowik im Juli. (tb)