BERLIN. Der frühere Bundesvorsitzende der Jungen Alternative (JA), Markus Frohnmaier, ist aus der Jugendorganisation der AfD ausgetreten. Als Begründung nannte der AfD-Bundestagsabgeordnete gegenüber der JUNGEN FREIHEIT „unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie eine attraktive Jugendarbeit aussieht“.
In der Partei ist seit längerem eine Diskussion über dem Umgang mit dem AfD-Nachwuchs entbrannt. Hintergrund ist die mögliche Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Die JA könnte hierfür zum Einfallstor werden.
In Bremen, Niedersachsen und Baden-Württemberg wird die Jugendorganisation bereits vom Verfassungsschutz beobachtet, unter anderem weil es personelle Überschneidungen mit der Identitären Bewegung geben soll, die ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Konvent prüft Satzungsänderung
In Baden-Württemberg traten daher erst kürzlich siebzig Mitglieder, darunter auch Landtagsabgeordnete und führende Vertreter der JA aus dem Jugendverband aus. Zuvor hatte die JA bereits ihren niedersächsischen Landesverband aufgelöst.
Am Montag ist nun auch der AfD-Bundesvorstand auf Distanz zur JA gegangen. Während einer Telefonkonferenz hatte die AfD-Führung „menschenverachtende Einzeläußerungen“ in der Jugendorganisation beklagt, die man „mit Abscheu“ zur Kenntnis genommen habe.
Der Vorstand forderte die JA deshalb auf, sich unverzüglich von den betreffenden Mitgliedern zu trennen. Mit einer weiteren Prüfung der Vorgänge beim Parteinachwuchs wird sich die „Arbeitsgruppe Verfassungsschutz“ in einer Sondersitzung befassen. Zudem soll der nächste Parteikonvent prüfen, den Paragraphen 17a der Bundessatzung zu ändern. Dort heißt es bisher: „Die Junge Alternative für Deutschland (JA) ist die offizielle Jugendorganisation der Alternative für Deutschland.“ (vo/krk)