BERLIN. Eine Kunstinstallation in Berlin-Kreuzberg präsentiert den Terroristen Ismaël Omar Mustafaï als Märtyrer. Mustafaï war einer der Islamisten, die am 13. November 2015 im Konzertsaal Bataclan in Paris 89 Menschen ermordeten. „Die Künstler wollen den Begriff des Märtyrers erweitern“, sagte die Leiterin der Ausstellung, Ricarda Ciontos, laut Bild-Zeitung.
Über den Audio-Guide erfährt der Besucher, daß er glaubte, sich im Kampf gegen die westliche Kultur opfern zu müssen. Als Exponat ist das Original einer Eintrittskarte zu sehen. Die Installation im Haus Bethanien am Berliner Mariannenplatz wird am Mittwoch eröffnet.
Der verantwortliche Verein Nordwind finanziert sich aus Steuergeldern über den Hauptstadtkulturfonds. Im „Märtyrermuseum“ werden Persönlichkeiten der Weltgeschichte gezeigt, die für ihre Überzeugungen in den Tod gingen. Ausgestellt sind unter anderem Sokrates (469–399 v. Chr.), die Heilige Apollonia von Alexandria (3. Jh.) oder Martin Luther King (1929–1968). (ha)