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Meinungsforschung: Umfrage sieht „Sarrazin-Partei“ 26 Prozent

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Meinungsforschung: Umfrage sieht „Sarrazin-Partei“ 26 Prozent

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Meinungsforschung
 

Umfrage sieht „Sarrazin-Partei“ 26 Prozent

Eine Partei mit Thilo Sarrazin als Vorsitzenden würde laut einer Untersuchung auf 26 Prozent kommen. Daß bisherige Umfrageergebnisse niedriger ausfielen, soll auf die politische Korrektheit zurückzuführen sein.
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Ex-Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin: Beim Volk beliebter als gedacht Foto: JF

MANNHEIM. Eine Partei mit dem ehemaligen Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin als Vorsitzenden würde von 26 Prozent der Deutschen gewählt werden. Zu diesem Schluß kommt der Wahlexperte Thorsten Faas vom Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung. Bisher sahen Meinungsforscher das Potential einer solchen Partei eher bei 18 Prozent. 

Grund für die Diskrepanz sieht Faas in der politischen Korrektheit. „Die Frage, ob man Sarrazin wählen würde, ist ähnlich sensibel wie die, ob Barack Obamas Hautfarbe Einfluß hatte auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen“, machte der Wissenschaftler deutlich. Durch sozial erwünschte Antworten würden daher Umfragen zu vorbelasteten Themen verzerrte Ergebnisse liefern.

Umfrage-Trick gegen politische Korrektheit

Um den Effekt der politischen Korrektheit in der Umfrage zu vermeiden, behalf sich die Forschergruppe eines sogenannten „Listenexperiments“. „Wir nannten fünfhundert repräsentativ ausgewählten Menschen eine Liste mit einigen bekannten Politikern inklusive Sarrazin. Fünfhundert andere, ebenfalls repräsentativ ausgewählte Menschen, bekamen eine Liste ohne Sarrazin“, erläuterte Faas das Verfahren.

„Dann fragten wir nicht etwa, wem die Menschen ihre Stimme geben würden, sondern lediglich, welche Anzahl an Parteien auf beiden Listen als grundsätzlich wählbar angesehen wird.“ Der Personenkreis mit der Sarrazin-Liste zeigte sich einer möglichen Partei deutlich aufgeschlossener. Dieser Effekt von 26 Prozent läßt sich nur auf eine hypothetische „Sarrazin-Partei“ zurückführen.

Sarrazin selbst betonte mehrfach, daß er keine Partei-Neugründung beabsichtige. Derzeit läuft ein Parteiausschlußverfahren der SPD gegen den Noch-Sozialdemokraten. (FA)

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