Verdrängter Krieg: Was Friedrich der Große mit dem Bergkarabach-Konflikt zu tun hat
Verdrängter Krieg: Was Friedrich der Große mit dem Bergkarabach-Konflikt zu tun hat
Verdrängter Krieg: Was Friedrich der Große mit dem Bergkarabach-Konflikt zu tun hat
Preußens König Friedrich der Große fiel 1740 in Schlesien ein, was Parallelen zum heutigen Krieg um Bergkarabach hat Foto: picture-alliance / akg-images | akg-images
Verdrängter Krieg
Was Friedrich der Große mit dem Bergkarabach-Konflikt zu tun hat
Mit kaum mehr als einem Achselzucken schaut der Westen den Vertreibungen aus Bergkarabach zu. Bakus handstreichartige Eroberung der armenischen Exklave entlarvt die doppelte Moral des Westens im Umgang mit dem Ukrainekrieg – und hat doch ein historisches Vorbild.
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Der Artikel ist ziemlich widerlich. Da wird das verruchte Vorgehen Aserbaidschans gegen die armenische Bevölkerung von Bergkarabach für üble antipreußische Hetze verwendet. Die Bewohner Schlesiens waren zu dieser Zeit auf jeden Fall deutsch. Und sie wurden von Preußen nicht vertrieben.
„Das Achselzucken des Westens gegenüber den geprügelten Armeniern macht die Solidaritätsbekundungen für die Ukraine zu einem Feuerwerk der Scheinheiligkeit.“
Nein, da machen Sie es sich zu einfach Herr Mehrens.
Sie beschreiben im Grunde alles ganz richtig. Aber in der Ukraine liegen unsere Interessen mehrheitlich auf Seiten der Ukraine, denn Putins Russen, die auch für uns eine große Bedrohung darstellen, müssen gestoppt, oder mindestens aufgehalten werden. Volle Solidarität. In Armenien und Aserbaidschan haben wir dagegen weniger Interessen und diese liegen derzeit eher auf Seiten Aserbaidschans.
Wir müssen wegkommen von einer Politik des großen Herzens und der Weltverbesserungs-Ideologie wieder hin zu pragmatischer Außenpolitik à la Bismarck und Genscher. Gerechtigkeit gibt es in der Weltpolitik und -geschichte sehr selten, stattdessen Sieger und Besiegte, Erfolgreiche und Erfolglose.
In der Tat müssen wir in erster Linie Interessenpolitik treiben; denn für weltumspannende Wertepolitik sind wir zu schwach. Das können sich die US-Amerikaner aufgrund ihrer großen Überlegenheit leisten. Etwas anderes ist es, wenn wir als Teil des Westens an Wertepolitik teilnehmen, da wir als einziger großer europäischer Staat ein existentielles Interesse an dem Bündnis mit den USA haben. Da müßte auch eine prodeutsche Regierung manches Zugeständnis machen.
„… ob man sich auf einen solchen für beide Seiten unbefriedigenden Ausgang des Konflikts nicht schon jetzt einlassen könnte, um weiteres sinnloses Töten zu verhindern. Dazu müßte der Westen lediglich einzusehen bereit sein, daß es in der Weltpolitik leider eben oft doch so ist, daß Aggressoren mit Angriffskriegen durchkommen.“
Das wäre dann eine selbsterfüllende Prophezeiung: Bei der der Westen der Ukraine keine Waffen mehr liefert, weil diesen den Krieg sowieso nicht gewinnt.
Und deshalb die Ukraine den Krieg verliert, weil der Westen ihr keine Waffen mehr liefert.
Ach übrigens: Wie verhält sich das eigentlich mit der SOUVERÄNITÄT, die doch fast alle Kommentatoren hier für Deutschland so vehement fordern. Aber den ‚Ostvölkern‘ nicht zugestehen wollen – weil das angeblich nicht in unserem Interesse liegt.
Heuchler allerorten!
Sie vergleichen den ersten Schlesischen Krieg von 1740 mit einem Angriffskrieg von 2023? Wer hat Sie denn auf diesen Unfug gebracht? Und welches europaweit durch Verträge festgelegte Völkerrecht von 1740 hätte Friedrich der Große verletzt? Eine Art UNO-Charta ließ noch lange auf sich warten. Und die polnischen Teilungen sind auch ohne weiteres die Blaupause für heutige Kriegspolitik? Wissen Sie, in welche Lage die polnische Anarchie und deren Ausnutzung durch Rußland die deutschen Großmächte gebracht hatte? Das polnische Machtvakuum sorgte für Unsicherheit in Mitteleuropa. Sollten die Nachbarn in aller Ruhe abwarten, bis Polen gänzlich dem stärksten anheimfiel? Wissen Sie , wie der Krieg der Fürsten gegeneinander im 18. Jh., als es noch keine Massenvernichtungswaffen gab, beurteilt wurde und welche Gebietsveränderungen es seit dem Dreißigjährigen Krieg ohne Rechtsgrund, nur aufgrund militärischer Übermacht gegeben hat? Die waren an der Tagesordnung. Ich halte den Artikel für unhistorisch.
Fritz aus Fritzlar, das haben Sie sehr gut gesagt. Genau so ist es.
Naja, der Vergleich einer innerdeutschen Grenzverschiebung (Schlesien zu Preußen statt Österreich) mit der Preisgabe des christlichen Bergkarabach an das moslemische Aserbaidschan durch den armenischen Präsidenten Paschinjan im Oktober 2022 in Prag beim Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew und dem Chef des Europäischen Rates Charles Michel (Verabschiedung einer Erklärung, in der Armenien und Aserbaidschan „die territoriale Integrität und Souveränität des jeweils anderen anerkennen“) hinkt in meinen Augen dann doch etwas.
Endkampfszenario, Torschusspanik – so könnte man die aktuelle Lage wohl am besten beschreiben. Es erinnert alles viel mehr an den 1sten WK als an den 2ten. Der 2te bezog seine Kraft aus dem Unrecht welches die Sieger des 1sten als Recht definierten.
Das ist die Zeitspanne wo die Hegemonialmächte die kleineren Völker gegen strategische Vorteile eintauschen. Wo die Bauern im globalen Spiel geopfert werden. Und es gibt nur eine einzige Strategie sich dem Spielchen zu entziehen – man besinnt sich auf die eigene Stärke. Wer sich durch die woke „one-world“ Lügen einlullen lässt, den bestraft das Leben, der entscheidet nicht mehr sondern über den wird entschieden.
Den Begriff „ethnische Säuberung“ empfinde ich als geradezu ekelerregend. Als ob Völker den Raum verschmutzen würden, das Gegenteil ist der Fall. Die Vertreibung von Menschen die dort seit Jahrtausenden lebten ist seit Anbeginn der Menschheit eine Methode der Machtausweitung. Da haben die „Buntheits und Vielfalt“ Prediger vor den Azeris den tiefen Bückling gemacht.
Den nächsten Schritt werden wir wohl kommende Woche erleben. Noch wehren sich die Ägypter gegen die „Bereicherung“, wir werden sehen wie lange.
Egon Bahr sagte in eines seiner letzten Interviews, Westen: „Finger weg von der Ukraine“
Manchmal ist ein Bevölkerungstausch die einzige Lösung . Wird auch in Israel angedacht. Eine 1 Staatenlösung , dann hätten die Araber bald die Mehrheit und es gäbe keinen jüdischen Staat mehr. 2 Staaten, dann müssten die jüdischen Siedler räumen. Oslo 1993 gab es 90 000 jüdische Siedler, heute 600 000. Bin auf die Lösung gespannt. Viele Tote…..
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Preußens König Friedrich der Große fiel 1740 in Schlesien ein, was Parallelen zum heutigen Krieg um Bergkarabach hat Foto: picture-alliance / akg-images | akg-images