BUDAPEST. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán (Fidesz) hat anläßlich des 75. Jahrestages der Vertreibung der Ungarndeutschen den Opfern mit einem Kranz gedacht. Ihnen gebühre Ehrfurcht und eine angemessene Erinnerung an ihr Leiden, schrieb er auf Facebook.
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Die ungarische Regierung hatte 2013 den 19. Januar als jährlichen Gedenktag an die Vertreibung der Ungarndeutschen festgelegt. Er dient der Erinnerung an die Verbrechen der ungarischen Regierung unter sowjetischer Besatzung gegenüber der deutschstämmigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Deutsche seien wegen Kollektivschuld-Prinzip vertrieben worden
1946 schaffte der erste Viehwaggon zahlreiche Deutsche ungarischer Staatsangehörigkeit außer Landes. Dabei wurden sie gemäß des Entnazifizierungsverfahrens enteignet und verloren Land, Vermögen und Staatsbürgerschaft. Weitere Opfer wurden zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt.
Der Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen, Zoltán Kovács (Fidesz), nannte die damalige Vertreibung der Deutschen von ungarischem Gebiet einen „unersetzlichen Verlust“ für seine Nation. „Es ist eine Schande, daß unsere deutschen Landsleute nach dem Kollektivschuld-Prinzip deportiert wurden“, schrieb er auf Facebook.
Steinbach lobt Gedenktag
Auch Budapests Bürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd) bedauerte die Ereignisse vor 75 Jahren. Es sei schrecklich, daß ein ganzes Volk für die in seinem Namen begangenen Taten zur Rechenschaft gezogen worden sei, bekräftige er auf Facebook.
Die AfD-Politikerin Erika Steinbach lobte auf Twitter das jährliche Gedenken. Ungarn sei das einzige Land, aus dem Deutsche vertrieben wurden, das sich zu seiner Verantwortung bekenne.
Viktor Orban hat einen Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung der Ungarndeutschen geschaffen. Damit ist Ungarn das einzige der Länder, aus denen Deutsche vertrieben wurden, das sich zu seiner Verantwortung bekennt. https://t.co/W1recBTQGt
— Erika Steinbach (@SteinbachErika) January 19, 2021
(zit)