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Nach Verhaftung im Sommer: Telegram-Gründer offenbar aus Frankreich ausgeflogen

Nach Verhaftung im Sommer: Telegram-Gründer offenbar aus Frankreich ausgeflogen

Nach Verhaftung im Sommer: Telegram-Gründer offenbar aus Frankreich ausgeflogen

Das Bild zeigt den Gründer von Telegram, Pawel Durow.
Das Bild zeigt den Gründer von Telegram, Pawel Durow.
Telegram-Gründer Pawel Durow 2016 in München: Französische Justiz erhebt schwere Vorwürfe. Foto: picture alliance / Robert Schlesinger | Robert Schlesinger
Nach Verhaftung im Sommer
 

Telegram-Gründer offenbar aus Frankreich ausgeflogen

Nach seiner Verhaftung vor einem halben Jahr verläßt Telegram-Gründer Pawel Durow anscheinend Frankreich. Dort wird immer noch gegen ihn ermittelt, die Vorwürfe wiegen schwer. Kritiker vermuten politische Verfolgung als Motiv.
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DUBAI/PARIS. Der Gründer des Online-Nachrichtendienstes Telegram, Pawel Durow, hat am Samstag offenbar die französische Hauptstadt Paris verlassen und ist nach Dubai geflogen. Er sei vom Flughafen Le Bourget bei Paris abgeflogen und anschließend in Dubai gelandet, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Zuvor war Durow, gegen den in Frankreich ein Ermittlungsverfahren läuft, von den Behörden verboten worden, das Land zu verlassen. Der zuständige Richter erlaubte nun eine temporäre Ausreise für „mehrere Wochen“.

Der 40jährige Milliardär war im August vergangenen Jahres zunächst in Frankreich verhaftet worden, später jedoch unter Auflagen freigelassen worden. Er mußte eine Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro hinterlegen, zweimal pro Woche bei der Polizei vorstellig werden und er durfte die Vierte Republik nicht verlassen. Letzteres wurde nun gelockert.

15 Telegram-Gruppen als Beweise

Die französischen Untersuchungsrichter werfen Durow vor, auf seiner Plattform gebe es organisierten Drogenhandel, Waffenhandel, Betrug, Pädophilie und die Vermittlung mit Auftragsmördern. Konkret listet die Justiz dafür 15 Telegram-Gruppen als Beweise für die Vorwürfe auf. Der Beschuldigte betonte bereits im Dezember, ihm sei die Schwere der Vorwürfe bewußt, und kündigte an, die Plattform mit ihren mehr als 900 Millionen weltweiten Nutzern besser zu kontrollieren.

Gleichzeitig ging er in die Offensive und kritisierte das Verfahren gegen seine Person. Es sei ein „fehlgeleiteter Ansatz“, Gesetze „aus der Vor-Smartphone-Ära“ anzuwenden, um den Chef eines Unternehmens für die Straftaten von Dritten anzuklagen.

Durow erfährt Solidarität

Zudem betonte der Unternehmensgründer, er habe Telegram niemals „für Kriminelle“ gegründet. Deren Anteil in dem Online-Netzwerk sei zwar nach wie vor „minimal“, habe sich zuletzt jedoch „erhöht“. Er selbst sei davon „angewidert“.

Die Verhaftung Durows hatte im vergangenen Sommer für internationales Aufsehen gesorgt. So hatte ein Sprecher des Kremls den Vorgang als „politische Verfolgung“ bezeichnet. Der US-Milliardär Elon Musk hatte auf seiner eigenen Plattform X „Free Pawel“ geschrieben und ein Interview Durows mit dem US-Journalisten Tucker Carlson geteilt.

Weder Durow noch ein Telegram-Sprecher haben sich bisher zu der mutmaßlichen Ausreise geäußert. (st)

Telegram-Gründer Pawel Durow 2016 in München: Französische Justiz erhebt schwere Vorwürfe. Foto: picture alliance / Robert Schlesinger | Robert Schlesinger
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