STUTTGART. Jim Knopf wird jetzt „woke“. Wie der Thienemann-Esslinger-Verlag in Abstimmung mit den Erben des Autors Michael Ende mitteilte, wird in den populären Kinderbüchern künftig auf vermeintlich diskriminierende Begriffe verzichtet werden. Konkret geht es dabei um das Wort „Neger“, das beim Erscheinen des Buchs „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ 1960 eine wertfreie Bezeichnung für schwarze Menschen war, heute jedoch von manchen als beleidigend empfunden wird. Ebenfalls betroffen ist das 1962 erschienene Werk „Jim Knopf und die Wilde 13“.
Der Verlag habe sich „nach reiflicher Überlegung“ dafür entschieden, um zu verhindern, daß Kinder diesen Begriff in ihren Sprachgebrauch aufnehmen. „Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln“, teilte ein Sprecher des Verlags mit.
Jim Knopf bekommt „einordnendes Nachwort“
Auch die Zeichnungen werden fortan verändert. Die „dicken rosafarbenen Lippen und die schwarze Haut“ könnten „in der heutigen Betrachtung und vor dem Hintergrund der Rassismuserfahrungen schwarzer Menschen irritieren“, hieß es dazu. Zwar sollen die alten Ausgaben mit den ursprünglichen Illustrationen weiterhin lieferbar sein – jedoch mit „einem einordnenden Nachwort“.
Die neuen Ausgaben von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und „Jim Knopf und die Wilde 13“ erscheinen am 24. Februar. (st)